Bei der Verurteilung führender Kader des chinesischen Sicherheitsapparats geht es um Korruption – aber auch um das Kaltstellen politischer Gegner von Staatschef Xi Jinping.

Am Freitag hat die größte Säuberungswelle innerhalb des chinesischen Machtapparats der letzten Jahre ein spektakuläres Ende gefunden: Sun Lijun, ehemaliger Vizeminister für öffentliche Sicherheit, wurde zum Tode verurteilt, wobei die Vollstreckung der Strafe für zwei Jahre ausgesetzt und dann in lebenslange Haft umgewandelt werden soll. Das Gericht in Changchun sah es als erwiesen an, dass der 53-jährige Parteikader während seiner gesamten politischen Karriere Bestechungsgelder in Höhe von nahezu 100 Millionen Euro angenommen hat.