Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Grundstein
Im Mai 1995 ist das Freiberger Chinahaus eingeweiht worden. Die Dashi Enterprise Group hatte den „Palast des Glücks über den Wolken“ für rund eine Million Euro von chinesischen Fachleuten bauen lassen. Die Anlage sollte als Begegnungsstätte dienen – und beim Geschäftemachen helfen. Das Staatsunternehmen mit Sitz in der Millionenstadt Dalian wollte mit seinem Portfolio von Maschinen, landwirtschaftlichen Produkten, Schiffen und Industrieanlagen in der Region Stuttgart Fuß fassen. Zumal Baden-Württemberg eine Partnerschaft mit der Provinz Liaoning pflegt, wo Dalian liegt. Der damalige Bürgermeister Herbert Schlagenhauf hatte die Chinesen mit ihrem Projekt nach Freiberg geholt.

 

Verfall
2005 schloss das Chinahaus seine Tore, die Dashi China Centre GmbH meldete Insolvenz an. Es folgte ein langer Streit vor Gericht mit der Stadt um den Wert des Palastes. Das Grundstück hatte Herbert Schlagenhauf dem Dashi-Konzern nur in Erbpacht überlassen. Im November 2008 kam auch das langsam verfallende Chinahaus in städtischen Besitz.

Aufbau
Gleich nach einer ersten Besichtigung im Jahr 2006 beschloss Ming Ze Schaumann, das Freiberger Chinahaus zu retten. Drei Jahre später konnte er loslegen – und benötigte für die Sanierung länger als gedacht. Beispielsweise zog ein chinesisches Unternehmen im August 2010 seine Handwerker ab, weil es Uneinigkeiten über die Bezahlung gab.