Als George W. Bush Präsident war, schien es oft so, als bestimme nicht er über die Geschicke der USA, sondern sein Vize Dick Cheney. Ein Spielfilm, in dem Christian Bale sich in Cheney verwandelt, verspricht nun tiefere Einblicke.

Stuttgart - Schütteres Haar, rundliches Gesicht, Nickelbrille: Der Oscar-Preisträger und Verwandlungskünstler Christian Bale (44, „The Dark Knight“) hat sich wieder einmal stark verändert und eine frappierende Ähnlichkeit zum erzkonservativen und neoliberalen US-Politiker Dick Cheney entwickelt, in dessen haut er schlüpft. Der US-Regisseur Adam McKay (50, „The Big Short“) macht Cheneys Karriere zum Thema im Spielfilm „Vice“, der an Weihnachten in den USA in die Kinos kommt.

 

In einem frisch veröffentlichten ersten Trailer ist zu sehen, wie Sam Rockwell als kommender US-Präsident George W. Bush Cheney in Gestalt von Christian Bale die Vizepräsidentschaft anträgt. Der Polit-Routinier Cheney aber, der schon von 1989 bis 1993 Verteigungsminister unter George Bush Senior und von 1975 bis 1977 der bislang jüngste Stabschef des Weißen Hauses unter Präsident Gerald Ford, zögert: Die Vizepräsidentschaft sei ja ein „überwiegend symbolischer Job“, sagt er – und handelt dann heraus, in etlichen Politikbereichen stärker Einfluss nehmen zu können, etwa was Energie, Militär und die Außenpolitik betrifft.

Das hatte Folgen: Selten hat ein Vizepräsident im Hintergrund derart viel Macht ausgeübt und Fäden gezogen, und das auch noch auf sehr zweifelhafte Weise. Cheney wird vorgeworfen, in seiner Zeit als Vizepräsident von 2001 bis 2009 der Firma Halliburton, deren Geschäftsführer er bis 2000 war, milliardenschwere Aufträge zugeschanzt zu haben in den Kriegen im Irak und in Afghanistan. Es gibt auch Hinweise, dass Cheney im Sinne der Wirtschaft Einfluss auf die Energie- und die Umweltpolitik der USA genommen hat. Einer von Cheneys Vertrauten in der Regierung von George W. Bush war der damalige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, den im Film Steve Carell („Jungfrau (40), männlich, sucht …“) verkörpert. In einer weiteren Nebenrolle wird Amy Adams (44, „Arrival“) als Cheneys Ehefrau Lynne zu sehen sein.

Details zur Handlung sind noch nicht bekannt, sicher ist: Auf diesen skandalträchtigen Film darf man gespannt sein.