Die Heidelbergerin Christiane Opitz gilt als Hoffnungsträgerin bei der Suche nach neuen Krebstherapien. Die Ärztin untersucht am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg, wie Tumore besser bekämpft werden.

Heidelberg - Wird Christiane Opitz gefragt, was ihr durchschlagendster Erfolg als Forscherin gewesen sei, so erzählt sie zunächst eine Anekdote aus ihrer Schulzeit: Damals, als sie vor etwas mehr als 20 Jahren für den Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ untersucht hat, warum Wasser auf den Blättern der Kapuzinerkresse abperlt. Der Grund, so fand die Oberstufenschülerin damals heraus, ist eine bestimmte Oberflächenstruktur aus Wachs und Luftkammern. „Noch heute stolpere ich über dieses Experiment in zahlreichen Schulbüchern oder Bionik-Projekten“, sagt Opitz und lacht.

 

Opitz sucht nach Stoffwechselprodukten, die Krebs fördern

Längst ist die Heidelberger Ärztin und Molekulare Zellbiologin am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg beschäftigt – und untersucht dort, welche Mechanismen dazu führen, dass bei manchen Krebspatienten Immuntherapien gegen die Tumorerkrankung einfach nicht so anschlagen wie erhofft. „Wir haben festgestellt, dass es bestimmte krebsfördernde Stoffwechselprodukte gibt, die die Immunantwort des Körpers so hemmen, dass sich Krebszellen weiter ausbreiten können“, sagt Opitz. Nun gelte es herauszufinden, wie diese Erkenntnisse in eine Therapie umgesetzt werden können.

Auch international wurde die Krebsforscherin ausgezeichnet

Für ihre Forschung wurde sie bereits mit dem Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, dem Bayer Early Excellence Award oder dem Hella Bühler Preis der Universität Heidelberg bedacht. Zuletzt erhielt sie den Preis der European Federation of Immunological Societies, der gemeinsam mit dem European Journal of Immunology verliehen wird.

Häufiger Vorwurf: Als Mütter seien Frauen nicht wettbewerbsfähig

Dass sie diese Wegmarken erreicht habe, sei kein alleiniger Verdienst: Den nötigen Rückhalt erhält die Mutter von zwei Kindern von ihrer Familie und von ihrem Team. „Es ist unglaublich wichtig, Kollegen um sich zu haben, die einen unterstützen.“

Hilfreich ist ein gutes Netzwerk mit Freunden im Wissenschaftsbetrieb

Gerade im Wissenschaftsbetrieb ist ein gutes Netzwerk unverzichtbar, sagt Optitz. Dabei gehe es nicht in erster Linie um wichtige berufliche Kontakte. „Vielmehr habe ich in den Jahren mit Kollegen, die dieselben Interessen haben, Freundschaften geschlossen“, sagt Opitz. Diese Beziehungen haben ihr auf dem Berufsweg sehr geholfen.

Dieses persönliche Miteinander will sie auch ihrem Team vorleben. „Ich versuche meine Mitarbeiter in viele Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen – einfach, damit sie wissen, was auf sie zukommt, wenn sie einmal selbstständig in die Forschung gehen“, sagt Opitz.