Eher kein Handbuch für die FDP, aber eine brillante Übung im politischen Schlussfolgern: Christoph Möllers kreist die Ideenkrise des Liberalismus ein.

Stuttgart - Christoph Möllers Buch „Freiheitsgrade“, der Versuch des 51-jährigen Berliner Verfassungsrechtlers und Rechtsphilosophen, „den Liberalismus auf die Höhe der Zeit zu bringen“, besteht auf 343 Seiten (inklusive eines großen Anmerkungsapparats) aus 349 einzelnen Anläufen. Es sind jeweils eigene, in sich abgeschlossene, manchmal über Bande gespielte Gedanken. Keine Aphorismen, keine Miszellen, eher Clips. Sie tragen Titel wie „Neu ist nicht, dass in der Politik gelogen wird, sondern dass alle es wissen“, Nr. 141, „Liberalismus als Mitte“, Nr. 196, oder „Politische Lager manifestieren sich in ihrem Verhältnis zur Änderbarkeit der sozialen Welt“, Nr. 301.