Yassin Osman gibt beim 10. Leonberger Citylauf über zehn Kilometer ein hohes Tempo vor, das kein Konkurrent mitgehen kann. Siegerin bei den Frauen ist Catrin Götz aus Ohmenhausen.

Leichtathletik - Einen Rekord zum zehnjährigen Jubiläum hatten sich die Organisatoren des Leonberger Citylaufs erhofft. Den gab es, was die sommerlichen Temperaturen von mehr als 30 Grad betrifft, auf jeden Fall. Bei den Teilnehmerzahlen muss man genauer hinschauen. Melderekord Nach einem neuen Top-Ergebnis von 1335 Voranmeldern gab es tatsächlich einen neuen Melderekord von 1562 Läuferinnen und Läufern, die sich in die Starterlisten eingetragen hatten – im Vorjahr waren es 1535. Tatsächliche Finisher aller Altersklassen waren es dann aber nur 1280 – weniger als im vergangenen Jahr (1352). „Für viele war die Hitze grenzwertig und wir vermuten, dass einige, die gemeldet haben, erst gar nicht gestartet sind, einen Schwund gab es vor allem bei den zehn Kilometern“, sagt Eberhard Trinkner, Organisator und Vorstand des Fördervereins Laufsport Leonberg. Die Veranstalter hatten den Teilnehmern der zehn Kilometern auch angeboten, nur die halbe Distanz zu laufen. Einige nahmen dieses Angebot auch an. Bei den Schüler- und Kinderlaufen war die Resonanz hingegen so groß, dass am Ende sogar die Medaillen ausgegangen sind. Start-Ziel-Sieg Von der hochsommerlichen Hitze ließ sich der Schnellste über die zehn Kilometer wenig beeindrucken. Yassin Osman, der für seinen Arbeitgeber Trumpf in Ditzingen an den Start ging, landete beim Leonberger Citylauf einen souveränen Start-Ziel-Sieg. Für die so genannten Pacemakern auf ihren Mountainbikes war es alles andere als eine „Bummelfahrt“, den Führenden durch die Stadt zu begleiten. Denn Osman, der aus dem Sudan stammt, hielt das Tempo über die gesamte Strecke mächtig hoch. Am Ende erreichte er nach 31,31 Minuten das Ziel.

 

Für einen Streckenrekord reichte es allerdings nicht. Den hält noch immer der Kenianer Jonathan Koilege vom TV Osterberg, der im Jahr 2011 mit 28,33 Minuten wahrlich ins Ziel flog. „Ich wollte 33 Minuten laufen, das habe ich geschafft, die Leute entlang der Strecke haben mich angefeuert“, sagte Yassin Osman, der nach dem Lauf sehr entspannt wirkte, und kaum außer Atem war. Seit gut fünf Jahren lebt der 25-Jährige in Deutschland, wohnt in Gerlingen und hat in Ludwigsburg eine Trainingsgruppe gefunden. Erst 2016 hat er mit dem intensiven Laufen begonnen, gewann zuletzt sowohl in Stuttgart als auch in Gerlingen den Halbmarathon, wurde baden-württembergischer Straßen-Meister über die 10 000 Meter. Verfolger Auf dem zweiten Platz beim Citylauf landete mit 33,10 Minuten Sören Becker (Glücksbrunn Schweina), der Anfang Mai den Halbmarathon des Warmbronner Waldmeisterlaufs gewonnen hatte. Sebastian Rilling, Handballer beim Württembergligisten des SV Leonberg/Eltingen, wurde Vierter (35,52). Irrtum Die schnellste Frau über die zehn Kilometer, Catrin Götz vom SV Ohmenhausen, hatte vielleicht von einem kleinen Irrtum profitiert. „Die erste Runde bin ich recht schnell zusammen mit einer anderen Frau gelaufen, bis ich nach fünf Kilometern gesehen habe, dass sie Richtung Ziel abgebogen ist, ich musste dann noch einmal rum“, sagte sie. Nach 39,22 Minuten überquerte sie als Siegerin die Ziellinie. Die Leonbergerin Isabel Edler wurde mit 42,43 Minuten Zweite. Abmachung Einen Deal hatten Steffen Killian, Kreissparkassendirektor von Leonberg, und Eberhard Trinkner bei der diesjährigen Leonberger Sportlerehrung im März gemacht. Sie wollten gemeinsam die fünf Kilometer beim Citylauf bestreiten. Gesagt, getan. Den internen Vergleich hat Killian gewonnen. „Ich hatte schwere Beine und musste ihn ziehen lassen“, sagte Trinkner und zog vor Killian den Hut.