Am Samstag, 29. Juni, jährt sich das Spektakel zum zehnten Mal. Wir stellen Menschen vor, die diese Veranstaltung schon lange begleiten.
Leonberg - Ein Rilling kommt selten allein. Und das erst recht beim Leonberger Citylauf. Schließlich sind die Rillings, das sind Vater Alexander, Mutter Heike und die Kinder Sebastian, Benjamin und Anabel, hier zu Hause – seit 1994. In der sportbegeisterten Familie, neben dem Laufen stehen Handball, American Football, Tennis und demnächst auch Triathlon hoch im Kurs, ist das Mitmachen fast schon Ehrensache.
Alexander Rilling beispielsweise war in den bisherigen neun Auflagen immer dabei. Fast. Einmal musste er wegen des Abiballs seines Sohnes Sebastian passen. „Das hätte mir die Familie nicht verziehen“, sagt der 54-Jährige, der in der neuen Saison voraussichtlich noch einmal in der dritten Mannschaft des SV Leonberg/Eltingen im Handballtor stehen wird. Er selbst hatte vor Jahren auch schon einmal darüber nachgedacht, wie man einen Lauf in Leonberg organisieren könnte. Welche Strecke, den Engelberg miteinbeziehen oder nicht?
„Es kommt mir so vor wie bei einer Bergankunft der Tour de France“
Die Entscheidung wurde ihm von Eberhard Trinkner und seinem Team abgenommen, als vor zehn Jahren der erste Startschuss für den Citylauf fiel. Und jetzt kann der schnelle und ausdauernde Rechtsanwalt – im Vorjahr benötigte er für die zehn Kilometer 39:32 Minuten – das Ereignis am letzten Juni-Wochenende einfach nur genießen. „Es ist so reizvoll, weil es durch die Stadt geht und weil einen so viele kennen. Wenn ich durch Eltingen laufe, dann kommt es mir so vor wie bei einer Bergankunft der Tour de France – so dicht stehen die Leute da und feuern einen an“, kommt Alexander Rilling regelrecht ins Schwärmen.
Dem 24-jährigen Sebastian Rilling geht es ganz ähnlich. „Ich bin zwar schon öfter beim Waldmeisterlauf in Warmbronn dabei gewesen. Aber die Atmosphäre beim Heimatlauf ist eben doch eine andere. Einerseits halte ich fast die Luft an, was jetzt nicht unbedingt so gut ist beim Laufen, und kriege eine Gänsehaut, wenn es durch das Spalier in Eltingen geht. Andererseits pusht das auch richtig gut“, sagt der Student, der vorhat, seine Master-Arbeit im Wirtschaftsingenieurwesen in London zu schreiben.
Und wenn es Stellen in Leonberg gibt, wo es nicht ganz so laut zugeht wie in Eltingen, dann hat er ja immer noch den Zweikampf mit seinem Bruder Benjamin. Denn da wird sich nichts geschenkt. Einmal überquerte das Duo in 34:29 Minuten zeitgleich die Ziellinie. In der Regel hat aber der ältere Bruder die Nase vorne. In den vergangenen drei Jahren wurde Sebastian Rilling über die zehn Kilometer Leonberger Stadtmeister.