Meistertrainer Claus-Dieter Wollitz kann nicht aus seiner Haut. Die Titelfreude wird beim Cottbus-Coach weiter vom Ärger über die DFB-Regeln getrübt. Der Fokus geht aber Richtung Endspiele.

Claus-Dieter Wollitz fühlte sich nach dem Titelgewinn mit dem FC Energie Cottbus „im Moment leer“. Trotzdem blickte der Meistertrainer aus der Lausitz im Augenblick des Triumphs in der Fußball-Regionalliga Nordost schon voraus auf die Aufstiegsspiele zur 3. Liga. Außerdem attackierte Wollitz mit scharfen Worten erneut den Deutschen Fußball-Bund (DFB).

 

Es sei traurig, sich nach einer Meisterschaft nicht freuen zu dürfen, sagte ein sichtlich aufgewühlter Wollitz nach dem 1:0-Sieg gegen den SV Babelsberg mit Blick auf die Alles-oder-nichts-Aufstiegsspiele. Cottbus trifft dort am 7. und 11. Juni auf den Vertreter der Regionalliga-Bayern. „Dieser DFB ist eigentlich nicht wert, über ihn überhaupt noch zu sprechen“, wetterte Wollitz und bekräftigte einmal mehr seine Forderung nach einem Direktaufstieg der jeweiligen Meister. „Bitte DFB, nehmt euren Respekt-Slogan ab. Respekt sollte man gerade Regionalligisten geben, weil hier hart gearbeitet wird und nicht alles selbstverständlich ist“, betonte er.

Aufstiegsspiele sind höchst umstritten

Wollitz zeigte sich zudem unzufrieden damit, dass noch nicht endgültig feststeht, ob Energie Cottbus wirklich auf die Spielvereinigung Unterhaching trifft. Der Bayern-Meister hat sich aus wirtschaftlichen Gründen bisher nicht endgültig zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen bekannt. Ohne den DFB konkret anzusprechen, wünschte sich Wollitz hier eine klarere Linie. „Der eine Verein darf sagen, wir entscheiden dann ab 27. Mai, ob wir eine Relegation spielen. Das sind Machenschaften, sehr bedenklich, abartig“, erklärte er.

Zunächst einmal wurde bei Energie Cottbus aber die zweite Regionalliga-Meisterschaft nach 2018 gefeiert. Bereits im Stadion der Freundschaft flossen Bier und Sekt. Am vorletzten Spieltag entschieden die Lausitzer das Kopf-an-Kopf-Rennen mit Aufsteiger Rot-Weiß Erfurt zu ihren Gunsten. Der holprige Saisonstart mit nur sieben Punkten aus den ersten fünf Spielen war vor allem der Neuformierung der Offensive geschuldet. Inzwischen hat Cottbus mit 65 Toren die meisten Treffer aller 18 Teams erzielt. Zudem stellt Energie die zweitbeste Offensive. Seit dem 14. Spieltag stand der zum Kreis der Mitfavoriten zählende Ex-Bundesligist nie unterhalb von Platz 2.

„Aus diesem Pokal muss getrunken werden. Wer weiß, ob man nochmal Meister wird“, sagte Abwehrchef Jonas Hildebrandt. „Aber dann sind wir professionell genug, um uns dann auf die drei wichtigen Spiele zu fokussieren“, ergänzte er. Neben den beiden Aufstiegsspielen wartet mit dem Landespokal-Finale gegen den FSV Luckenwalde am 3. Juni noch ein weiterer Höhepunkt auf Energie Cottbus. Zuvor tritt der frisch gebackene Meister am kommenden Sonntag zum letzten, aber bedeutungslosen Regionalliga-Spiel bei Chemie Leipzig an.