Gaststätte in Sindelfingen Club Domo darf wieder öffnen

Hier darf bald wieder gefeiert werden, sagt die Stadt Sindelfingen. Foto: Ulrich Stolte

Kaum geöffnet, war der Club Domo wieder zu. Die Stadt Sindelfingen hatte keine Gaststättenerlaubnis für den Club gewährt. Doch das hat sich geändert.

Böblingen : Ulrich Stolte (uls)

Es war eine rauschende Party am 20. September, als der neue Club Domo im gleichnamigen ehemaligen Einkaufszentrum am Corbeil-Essonnes-Platz eröffnet wurde. Die Besucher hatten sich fein gemacht, nahmen Sekt und Häppchen und tanzten zur Musik.

 

Doch nach dem Rausch kam der Kater. Es gab noch in derselben Nacht Beschwerden von den Nachbarn, und obendrauf kam noch ein unmissverständlicher Stopp von den Behörden. Es sei keine Discothek genehmigt worden, hieß es damals aus dem Sindelfinger Rathaus, und das werde auch so bleiben, sagt der Sindelfinger Ordnungsamtsleiter Mehmet Koc, aus einem genauso einfachen wie überraschenden Grund: „Der Eigentümer hat nicht den Betrieb eines Clubs oder einer Disco beantragt.“

Die Kneipen im Domo bekommen Zuwachs: Die Stadt hat den Betrieb des Club Domo genehmigt. Foto: Ulrich Stolte

Im Grunde unterscheidet sich das Konzept des Club Domo auch von einem klassischen Discothekenbetrieb. Mittwochs soll es Karaoke geben, donnerstags eine After-Work-Party und sonntags einen Nachmittagstreff mit Kaffee und Kuchen.

Das Ziel des Betreibers Dami Selidis war es auch, das „Domo“ zu beleben. Während die Hinterhöfe grau und unheimlich wirken, hat sich zum Corbeil-Essonnes-Platz hin eine muntere Kneipenmeile entwickelt. Zwei Cafés haben Stühle auf den Platz gestellt, die Treppe runter zum Club Domo gibt es eine Spielothek und weitere Bars.

Die Hände gebunden

Dazu führte die Stadt zunächst aus: „Genehmigt sind im Domo-Gebäude mehrere Cafés und Bars, die jeweils über eine Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtschaft mit Musikdarbietung verfügen. Eine Vergnügungsstätte wie eine Disco oder ein Club liegt hingegen nicht vor.“ Seit dem Eröffnungsball stand die Verwaltung mit dem Verantwortlichen in engem Kontakt, vor allem weil der Betreiber inzwischen regulär einen Antrag auf Erteilung einer Gaststättenerlaubnis für den Betrieb einer Bar- und Schankwirtschaft mit Musikdarbietung gestellt hat. Dieser Antrag wurde inzwischen positiv beschieden“, sagt Mehmet Koc. Sprich: Der Club Domo darf als Gaststätte mit Musikangebot öffnen, nicht aber als Discothek.

Zur Zeit hängt noch eine Nachricht an der verschlossenen Tür des Club Domo: „Leider dürfen wir aktuell nicht öffnen. Die Stadt Sindelfingen prüft noch unser Verfahren zur Gaststättenerlaubnis, und solange diese Bürokratie nicht abgeschlossen ist, sind uns die Hände gebunden.“ Nach den neuesten Informationen der Stadt ist das also passé, und Sami Selidis kann die Hände wieder recken.

Auch der Eröffnungsball vor vier Wochen war völlig legal. „Für die Veranstaltung am 20. September wurde ausschließlich eine einmalige Erlaubnis innerhalb dieses Rahmens erteilt“, sagt das Ordnungsamt.

Allerdings gab es schon einmal eine Disco im Untergeschoss des Gebäudes. Als das „Domo“ im Jahr 1972 als Kaufhaus eröffnet wurde, etablierte sich in den 1980er Jahren die Discothek „Insel“ mit Funk, Soul und Discofox. Wer sich müde getanzt hatte, der fand nebenan in der Musikkneipe „Watzmann“ ein Plätzchen zum Ausruhen.

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