Clubsterben in Stuttgart Kowalski und Schankstelle können mit Gnadenfrist rechnen

Der Vertrag des Clubs Kowalski an der Kriegsbergstraße läuft Ende des Jahres aus. Nachdem die Betreiber gezittert hatten, gibt sich die Verwaltung optimistisch, was eine Vertragsverlängerung angeht.
Stuttgart - Nachdem etliche Clubs 2018 das Aus bekannt gegeben hatten, lief auch dieses Jahr für Nachtschwärmer nicht gut an in Stuttgart. Der Aer-Club musste schließen und auch die Betreiber des Clubs Kowalskis an der Kriegsbergstraße befürchteten, zum Jahresende Schluss machen müssen. Der Grund: Das Gebäude wird abgerissen. Das Amt für Liegenschaften hat jetzt aber verkündet, dass es Grund zur Hoffnung gibt, was eine Verlängerung des Mietvertrages im Areal der Alten Bahndirektion angeht.
„Wir sind recht optimistisch, dass wir den Vertrag noch in das Jahr 2020 verlängern können“, sagt Sven Matis, Sprecher der Stadt Stuttgart. Auch wenn die Planungen für das Abrissvorhaben noch nicht abgeschlossen seien, sei die Verwaltung hoffnungsvoll, dass der Club seine Flächen weiter nutzen kann. Dasselbe gelte für die Schankstelle, die sich ebenfalls auf der betroffenen Fläche befindet. Sascha Mijailovic, der Betreiber des Kowalski, ist glücklich über die Nachricht: „Es würde uns freuen, wenn es noch ein bisschen weitergeht.“
Urbanes Stadtquartier zum Wohnen
Die Alte Bahndirektion wurde Anfang 2018 an die Investorengruppe P+B mit Sitz in Frankfurt verkauft. Über den Kaufpreis des 13.400 Quadratmeter großen Areals wurde Stillschweigen vereinbart. Der städtische Bebauungsplan sieht vor, die Fläche als „nachhaltig urbanes Stadtquartier zum Wohnen und Arbeiten“ zu nutzen.
Lesen Sie hier: Zwölf Clubs, die Stuttgart bis heute vermisst
Das Schicksal, das dem Kowalski dennoch in nicht allzu fernen Zukunft blüht, ruft einige unschöne Erinnerungen an den Niedergang der Konzertlocation Röhre und Clubs Rocker 33 wach. Die Röhre musste S 21 weichen, hätte aber zwei Jahre weitermachen können, bevor die Bagger dann tatsächlich anrollten. Beim Rocker 33 am Standort des Filmhauses, das der LBBW Immobilien-Gruppe gehörte, war es ähnlich, wenn auch kürzer.
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