Bei der CMT ist am Wochenende auch die Halle 9 rappelvoll gewesen. Fahrrad- sowie Erlebnisreisen mit Wandern lautete hier das Motto. Fast 250 Aussteller präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungen. Was auffällt: Smartphone, GPS und Apps feiern einen Siegeszug in der Welt der Radfahrer und Wanderer.

Regio Desk: Oliver im Masche (che)

Stuttgart - Die nackten Zahlen sprechen für sich: Von 2009 bis 2012 sind in Deutschland insgesamt eine Million Pedelecs verkauft worden, 2013 waren es 300 000, voriges Jahr sogar 400 000. „Es ist ein generationenübergreifenden Phänomen“, sagt Erich Kimmich, Landesgeschäftsführer vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). „Die Leute erkennen die Vorzüge der Elektroräder – egal ob jung oder älter.“

 

20 Millionen Deutsche fahren im Urlaub Rad

Mehr als 20 Millionen Menschen in Deutschland nutzen während ihre Urlaubs das Rad und immer mehr stellen dabei hohe Ansprüche an das Routennetz, die Verpflegung und die Beherbergung. Die Branche boomt.

Bei der CMT ist am Samstag auch die Halle 9 rappelvoll gewesen. Fahrrad- sowie Erlebnisreisen mit Wandern lautete hier das Motto. Fast 250 Aussteller präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungen. Ihre Angebote waren so breit gefächert wie die Interessen der Besucher: Radtourismus und Wandertouren in die Ferne nach Inden, Frankreich und Italien wurden ebenso nachgefragt wie heimische Touren, etwa der eben erst fertiggestellte Neckartal-Radweg von Villlingen-Schwenningen nach Mannheim.

Vermarktung von langen Mammut-Radwegen

Zwei Jahre lang haben die Städte und Gemeinden entlang der 300 Kilometer langen Strecke an einem Strang gezogen, um sie gemeinsam zu vermarkten. „Da profitieren alle davon: Die Radfahrer, die komfortable Wege und Sehenswürdigkeiten erleben, und viele Unternehmen entlang der Strecke, wie Hotels und Gastronomiebetriebe sowie kulturelle Einrichtungen wie Museen“, sagt ADFC-Geschäftsführer Kimmich.

Ein Trend ist bei den Erholungssuchenden nicht zu übersehen: Smartphone, GPS, Apps und Co. feiern in der Welt der Radfahrer und Wanderer einen Siegeszug. Immer häufiger orientieren diese sich in der freien Natur an den Hilfsmitteln, die die fortschreitende Digitalisierung erst möglich gemacht hat. „Der Anteil der Leute, die mit einem Elektrorad unterwegs sind und Informationen für unterwegs nicht von der Karte ablesen, steigt stark,“, sagt Kimmich.

Zum Radeln gehören immer häufiger Handy, App und Co.

Das Streckennetz des ADFC-Tourenportals umfasst mittlerweile mehr als 400 000 Kilometer Länge. Radfahrer können im Internet ihre Tour individuell zusammenstellen oder als GPX-Track herunterladen. Eine Smarthone-App informiert unterwegs über Qualitätsrouten. navigiert zu einem der 5500 fahrradfreundlichen Bett-und-Bike-Betriebe und wenn es mal schlecht läuft auch zu einer Werkstatt.

Ähnlich ist die Digitale Welt mittlerweile auch beim Schwäbischen Albverein angekommen: Zwar ist der Absatz von von Karten in Papierform im vorigen Jahr um 20 Prozent gestiegen. Gleichzeitig laden die User aber immer mehr digitale Karten herunter und die Wanderer orientieren sich mit ihren GPS-Geräten, die mittlerweile für weniger als 100 Euro zu haben sind, und laden Apps mit Informationen rund um die Wegeführung runter.

Über das Smartphone Freude am Wandern entdecken

Jürgen Dieterich, der Vertriebsleiter des Albvereins, nimmt einen weiteren Trend dar: Immer mehr technikaffine Kinder und Jugendliche entdecken über diese Hilfsmittel ihre Lust am Wandern. „Wenn sie nur gehen sollen, finden viele es langweilig“, sagt Dieterich. „Wenn sie dabei aber immer wieder Informationen und Tipps über das Smartphone drum herum bekommen, weckt es schließlich sogar ihr Interesse an der Natur.“

Die CMT ist noch bis Sonntag, 25. Januar, geöffnet. Die Ausstellung zum Thema Fahrrad- & ErlebnisReisen mit Wandern in Halle 9 hingegen nur noch am Sonntag. 18. Januar, von 10 bis 18 Uhr.