Gar nicht so umweltfreundlich wie gedacht? Coffee-to-go-Mehrwegbecher aus Bambus sind gerade in, um die Umwelt zu schonen. Doch eine Untersuchung hat ergeben: Bei dem Geschirr aus dem Material wird der Kunde ordentlich getäuscht.

Stuttgart - So mancher kauft mit Blick auf die Umwelt inzwischen Geschirr aus Bambus - umweltfreundlich ist das nach Angaben von Verbraucherschutzminister Peter Hauk (CDU) aber nicht unbedingt. „Viele Menschen verzichten aus ökologischen Überlegungen heraus zum Beispiel beim Kauf von „Coffee to go“ auf Einwegbecher und nutzen stattdessen Mehrwegbecher, die aus vermeintlich umweltverträglichem Bambus bestehen“, erklärte Hauk am Freitag. „Der Verbraucher wird vom Handel und auf den jeweiligen Internetseiten nicht klar und eindeutig darüber informiert, dass ein wesentlicher Anteil des sogenannten Bambus-Geschirrs aus Kunststoff besteht.“

 

Hohe Kunststoffanteile

Experten des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts in Stuttgart haben demnach festgestellt, dass die Produkte oft hohe Kunststoffanteile haben - und Bambus nur Füllmaterial ist. Von 35 untersuchten Produkten wurden demnach 31 als irreführend beurteilt. Nicht betroffen seien Produkte aus gewachsenem Bambusholz, wie zum Beispiel Schneidebretter und Salatschüsseln, bei denen die natürliche Holzstruktur deutlich erkennbar sei.