Im Cold-Case-Revisionsprozess um den Sindelfinger Frauenmord 1995 geht das Landgericht möglichen sexual-sadistischen Motiven nach. Aus dem Besitz des 72-jährigen Angeklagten wird ein verstörendes Video gesichtet.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Der qualvolle Tod einer mehrfach vergewaltigten Frau dauert etwa 45 Minuten. Eine Dreiviertelstunde läuft im Stuttgarter Landgericht die verstörende Inszenierung eines Femizides. Eine Dreiviertelstunde sind ununterbrochen die Schmerzensschreie des Opfers zu hören, das schließlich, unter einer Plastiktüte bereits erstickt, noch einmal geschändet wird. Das Video stammt aus dem Besitz eines 72-Jährigen, dem vorgeworfen wird, die 35-jährige Stuttgarterin Brigitta Jacobi im Juli 1995 nachts beim Breuningerland Sindelfingen auf offener Straße mit 24 Stichen ermordet zu haben.