Er zählt zu den besonders frechen Komikern in England. Nichts ist vor seinem Spott sicher. Nun kommt er mit seinem Programm „Force Majeure“ nach Stuttgart. Seiner Meinung nach sind die Zeiten gerade so, dass Comedy endlich auch politisch werden muss.

Stuttgart - In Englang zählt er zu den bekanntesten und deshalb beliebtesten Komikern. Nun kommt Eddie Izzard erstmals zum Gastspiel nach Stuttgart. Vorab erwischen wir ihn am Telefon.

 
Mister Izzard, Sie gastieren am Sonntag mit Ihrem Programm „Force Majeure” im Wizemann in Stuttgart - und Sie werden Deutsch sprechen, ja?
(spricht Deutsch) Richtig, ich mache die ganze Show auf Deutsch. Mein German ist okay, nicht fantastisch, nicht so gut, nicht so schlecht, aber ich spreche durchgehend Deutsch. Nur am Ende werde ich vielleicht ein bisschen was Englisches sagen.
Die Aussprache welches deutschen Worts innerhalb Ihres Bühnenprogramms fällt Ihnen am schwersten?
(wechselt ins Englische) Naja, mein Lieblingswort ist „ausgezeichnet“! Da ist die Aussprache auch nicht ganz einfach. Besonders gerne baue ich da noch ein englisches Wort ein und sage „Ausgefuckingzeichnet!“
Funktionieren Ihre Witze in allen Sprachen oder denken Sie sich fürs hiesige Publikum neue aus?
Ich halte mein Publikum für intelligent und bin außerdem ein wenig faul. Deshalb gestalte ich mein Programm so, dass es in Moskau, Stuttgart und Oklahoma City gleichermaßen gut funktioniert. Ich bin schon in mehr als 40 Ländern aufgetreten und überall scheint man es begriffen zu haben.

„Der Mainstream versteht meine Shows sowieso nicht“

Seit 2013 sind Sie mit „Force Majeure“ unterwegs - waren Sie anfangs überrascht, dass sich Menschen auf der ganzen Welt für Ihr Programm interessieren?
Nein, war ich nicht, mein Ego ist da groß genug. Außerdem haben Monty Python ja schon längst bewiesen, dass man intelligente Comedy auf der ganzen Welt präsentieren kann. Freilich kapiert das dann nicht jeder: Der Mainstream versteht meine Shows ohnehin nicht und wird mich auch nicht mögen, auch in Stuttgart nicht. Das gilt aber auch für den Mainstream in Großbritannien und den USA.
Sie sprechen bei Ihren Auftritten in anderen Ländern auch Französisch oder Spanisch. Wie lernen Sie die jeweiligen Sprachen?
Ich lerne die Programme wie ein Theaterstück, präge mir den Text ein. Die Sprachen beherrsche ich also von Zeit zu Zeit unterschiedlich gut - am besten immer dann, wenn bald ein Auftritt bevorsteht.
Werden Sie auch aus Ihrem neuen autobiografischen Buch „Believe Me: A Memoir of Love, Death, and Jazz Chickens“ vorlesen?
Geplant habe ich das nicht, aber eigentlich ist es eine gute Idee, ich würde gerne eine Geschichte daraus vorlesen. Mal sehen, vielleicht am Ende der Veranstaltung.