Neuseeland war für Portugal keine große Hürde. Gegen die All Whites gewinnt der Fußball-Europameister mit 4:0 und zieht angeführt vom umjubelten Ronaldo wie erwartet ins Halbfinale ein. Im ersten K.o.-Spiel beim WM-Testlauf fehlt aber Abwehrchef Pepe.

St. Petersburg - Nach dem souveränen Einzug ins Halbfinale beim Confederations Cup brachte Cristiano Ronaldo ein bisschen was durcheinander. Für den Superstar stand schon vor dem letzten Spiel der deutschen Mannschaft am Sonntag gegen Kamerun fest, dass es für Portugal nun nur gegen den Weltmeister oder Chile gehen kann. „Wir wissen, dass es ein schwieriger Gegner wird. Es sind zwei großartige Mannschaften. Wir haben Respekt vor Deutschland und Chile, wir müssen uns konzentrieren“, sagte Ronaldo nach dem 4:0 (2:0)-Sieg gegen Neuseeland in St. Petersburg, der den Weg ins Semifinale ebnete.

 

Was Ronaldo offenbar nicht wusste: Deutschland und Chile müssen noch den letzten Schritt ins Halbfinale machen. Der eigenen Restsorge vor einem zu frühen Turnieraus hatte sich Portugal ohne größere Probleme entledigt. Der Ozeanienmeister konnte nicht überraschen. Ronaldo erzielte per Foulelfmeter das Führungstor (33. Minute). Als der Kapitän nach 66 Minuten für Nani ausgewechselt wurde, gab es tosenden Applaus für den Superstar. „Es war ein gutes Spiel. Wir sind sehr glücklich, dass wir im Halbfinale sind. Das war unser Ziel“, sagte Ronaldo.

Kurz nach dem Führungstreffer hatte Bernardo Silva (37.) schon alles klar gemacht. Andre Silva (80.) und Nani (90.+1) sorgten für den Endstand. „Es war nicht alles gut. Das Spiel hatte gute Seiten, aber auch schlechte Sachen habe ich gesehen. Insgesamt bin ich ganz zufrieden mit der Mannschaft„, sagte Trainer Fernando Santos.

Bei seiner Confed-Cup-Premiere steht der Europameister als Gruppensieger im Halbfinale in Kasan und würde Deutschland herausfordern, wenn der Weltmeister seine Gruppe am Sonntag als Zweiter abschließt. Im Semifinale am Mittwoch wird Abwehrchef Pepe fehlen, der seine zweite Gelbe Karte im Turnier sah. Für die wackeren Neuseeländer ist das Turnier nach der dritten Niederlage beendet.

Die Neuseeländer spielten zunächst gut mit

Neuseelands in Unterhaching spielender Keeper Stefan Marinovic verhinderte vor 56 920 Zuschauern im bisher am besten besuchten Turnierspiel eine noch höhere Niederlage. „Das Spiel hat uns gezeigt, dass wir ganz klar mithalten können. Das gibt uns Mut“, sagte er.

Die Neuseeländer spielten zunächst gut mit. Sie hatten sogar die erste Chance des Spiels, doch der Abschluss von Kapitän Chris Wood (6.) war zu harmlos. Erst in der 24. Minute kamen die Portugiesen zu ihrer ersten Möglichkeit. Den Kopfball von Ronaldo konnte Keeper Marinovic parieren. Zwei Minuten später hätte der Torhüter vom Drittliga-Aufsteiger keine Chance gehabt, der nächste Kopfball des Weltfußballers klatschte an die Latte.

Nach etwas über einer halben Stunde wurde Danilo von Tommy Smith im Strafraum umgeschoben. Ronaldo verwandelte den fälligen Strafstoß sicher. Marinovic war beim zweiten Turniertor des Weltfußballers chancenlos. Genau wie vier Minuten später gegen Silva, der nach Pass von Eliseu aus kurzer Entfernung einschob und wie Ronaldo seinen zweiten Turniertreffer erzielte.

In der zweiten Halbzeit war es wieder Wood (59.), dem sich eine gute Chance bot - doch der Stürmer hatte kein Fortune. Ronaldo scheiterte auf der Gegenseite (60.) mit einem Kopfball wieder an Marinovic. Sechs Minuten später hatte Portugals Kapitän sein Tagewerk vollbracht. Nani kam für ihn und scheiterte gleich mit einer Großchance an Marinovic. Bei Andre Silvas Schuss aus kurzer Distanz und dem Treffer von Nani in der Nachspielzeit hatte der Kiwi-Keeper keine Chance.