Der erste Entwurf für das Kindergartenprovisorium im Renninger Neubaugebiet Schnallenäcker III steht. Die Containeranlage soll ein hochwertiges Gebäude bilden.

Volontäre: Annika Mayer (may)

Die Pläne für den provisorischen Kindergarten im Renninger Neubaugebiet Schnallenäcker III gewinnen an Form. Noch in diesem Jahr will die Stadt die Anlage aufstellen, die Platz für drei Kindergartengruppen bieten soll. Im Januar hatte der Gemeinderat zugestimmt, die Planung für den Komplex aufzunehmen. Nun wurde in dem Gremium der Entwurf dafür präsentiert und der Baubeschluss für die Anlage gefasst.

 

Im neuen Wohngebiet Schnallenäcker III soll ein Kita-Neubau mit fünf Gruppen, darunter auch Krippenplätze, entstehen. Da der Platzbedarf bei der Kinderbetreuung in Renningen aber schon jetzt groß ist, möchte die Stadt bis zur Fertigstellung der Kita ein Kindergartenprovisorium zur Verfügung stellen, eine Containeranlage, wie es im Gemeinderat heißt. Der temporäre Kindergarten wird auf der nördlichen Seite des Grundstücks stehen, die tatsächliche Kita wird auf der Südhälfte gebaut.

So soll der temporäre Kindergarten aussehen

Der Entwurf des Architektenbüros, das die Stadt für das Projekt beauftragt hat, sieht eine zweigeschossiges Gebäude vor. Wie der vorgestellte Entwurf zeigt, soll es im Erdgeschoss einen Essbereich mit Küche, Toiletten, darunter auch eine barrierefreie, einen Schlafraum, einen Bereich für das Personal und einen Raum für eine Kindergartengruppe geben. Im Obergeschoss sollen sich dann unter anderem zwei weitere Gruppenräume und ein Turnraum befinden.

„Von der Zuordnung und den Räumen betrachtet ist das ein Kindergarten, der funktionieren wird“, erläuterte Stadtbaumeister Hartmut Marx. Bei der Anlage soll es sich um ein hochwertiges Gebäude handeln. „Das Provisorium soll Eltern und Kindern das Gefühl geben, dass sie nicht in einem Container sind, sondern in einem Kindergarten“, sagte der Stadtbaumeister.

Ein hochwertiges Gebäude ohne Modulcharakter

Die Anlage erhält laut Vorlage eine farbige Paneelfassade mit Flächen für Türen und Fenster. Im Erdgeschoss soll es bodentiefe Fenster geben, erläuterte Hartmut Marx, und auch die Innenwände der Container sollen nicht sichtbar verschraubt sein. Der obere Riegel auf der Nordseite des Gebäudes soll außerdem länger sein als das Untergeschoss und eine Holzverschachtelung erhalten, zeigt der im Gemeinderat vorgestellte Entwurf. Das solle den Modulcharakter aufheben, wie Hartmut Marx schildert.

Der Renninger Gemeinderat stimmte den Plänen für das Provisorium einstimmig zu. Gemeinderat Dennis Metzulat (SPD) lobte den Entwurf. „Es war wichtig, ein hochwertiges Gebäude zu haben und das ist mit diesen Plänen gelungen.“ Bei diesem Entwurf könnte sich niemand darüber beschweren, dass die Anlage wie ein Container aussehe.

Provisorium soll schnell entstehen

Metzulat erkundigte sich, ob es möglich sei, im Zuge der Anpassung an den Klimawandel das Gebäude beispielsweise zu begrünen. Bürgermeister Wolfgang Faißt (Freie Wähler) verwies darauf, dass das Gebäude zur Kühlung über eine zweite hinterlüftete Dachhaut verfügt. „Bei einem Provisorium, das maximal drei bis fünf Jahre stehen soll, mit Begrünung zu arbeiten, ist nicht sinnvoll.“

Der Entwurf befindet sich noch in der Endabstimmungsphase. Noch in diesem Jahr soll die Anlage laut Hartmut Marx stehen. Schnelligkeit ist wichtig, wie Wolfgang Faißt im Gemeinderat erläutert: „Man muss bei dem Provisorium auf Geschwindigkeit setzen, damit die Kinder schnell hineinkommen.“ Die Stadt schätzt die Baukosten für das Gebäude auf etwa 1,4 Millionen Euro. Mit den Preisen für die Außenanlagen und Nebenkosten kommt das Projekt auf etwa 1,69 Millionen Euro, heißt es in der Vorlage.

Wenn die Kinder dann in die fertige Kita in Schnallenäcker III umziehen, sollen die Container entweder wieder verkauft werden, oder bei Bedarf wieder aufgebaut werden, wie Wolfgang Faißt im Gemeinderat erläutert.