Mindestens dreimal die Woche testen sich Kinder und Jugendliche an den Schulen. Zwei Schulleiter von den Fildern erzählen, was geschieht, wenn ein Test positiv ausfällt.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Filder - In Tübingen war es vor Kurzem öffentliches Thema, dass die Stadt empfohlen hatte, positiv getestete Schüler, deren Eltern sie nicht kurzfristig abholen können, ins Taxi zu setzen. Daraufhin wurde erörtert, wie Kinder, die nicht abgeholt werden können, eigentlich nach Hause beziehungsweise zur PCR-Testung gelangen sollen. Mit dem Bus? Oder doch mit dem Taxi?

 

Am Dietrich-Bonhoefer-Gymnasium in Filderstadt spielt die Frage keine Rolle, sagt der Rektor Peter Bizer. Bisher seien die positiv getesteten Schüler stets abgeholt worden. Sollte es dennoch einmal zu einem Engpass kommen, „dann würde ich sagen, bleibt das Kind so lange da, bis es geholt werden kann“, sagt Bizer. Oder ein Lehrer bringt es womöglich kurz heim. „Die Entfernungen sind meist nicht so groß.“

Gymnasium in Filderstadt testet fast flächendeckend

Das ist am Immanuel-Kant-Gymnasium in Leinfelden vergleichbar. Bisher seien alle positiv getesteten Kinder und Jugendlichen abgeholt worden, sagt Susanne Schneider-Frey, die Rektorin. Geht nicht, gab’s noch nie. „Irgendjemand kann immer.“ Viele wohnen auch einfach ums Ecke.

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Dreimal die Woche müssen Schüler seit den Herbstferien getestet werden. Die Coronazahlen steigen, das schlägt sich an manchen Schulen auch auf die Testergebnisse nieder. Peter Bizer vom Dietrich-Bonhoefer-Gymnasium in Filderstadt sagt, jeden zweiten Tag falle unter den 700 Schülern ein Schnelltest positiv aus. Weil es derzeit fast in allen Klassenstufen Fälle gebe – nicht nur über die Schule getestet – „testen wir zurzeit eigentlich flächendeckend“. Heißt teils fünfmal die Woche, Geimpfte freiwillig.

Die Kinder und Jugendlichen testen sich selbst. Die Lehrer, die die erste Stunde halten, haben ein Kistchen mit den notwendigen Utensilien dabei, und die ersten Minuten des Schultages gehören in diesen Zeiten dem Corona-Abstrich.

Viele falsche positive Tests

Seit den Herbstferien habe es an dem Filderstädter Gymnasium ein gutes Dutzend infizierte Schüler gegeben, sagt Bizer. Positive Tests habe es indessen viel mehr gegeben. Es seien aber viele falsch-positive Tests darunter, wie Bizer sie nennt. Also positive Schnelltests, die sich durch einen PCR-Test nicht haben bestätigen lassen.

Fällt ein Testergebnis in einer Klasse positiv aus, was genau geschieht dann? Kurz und knapp erklärt: Der Schüler muss abgeholt werden und einen PCR-Test machen lassen. Zudem informiert die Schule das Gesundheitsamt. In der Wirklichkeit hat man es freilich mit Menschen, teils noch Kindern, zu tun, die ein positiver Test vielleicht durcheinander bringt. „Man beruhigt dann die Klasse“, erklärt Bizer. Für den Fall seien die Schulsozialarbeiter an den Testtagen präsent. Allerdings: Weil es bereits öfters positive Ergebnisse gegeben habe, stellt er eine „relativ große Gelassenheit“ fest. „Es ist alles recht nervig, aber es ist nicht mehr so aufregend wie früher.“

Schulleiter: Bei positiven Tests meist entspannt

Das bestätigt Susanne Schneider-Frey, die Rektorin des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Leinfelden. „Für die Schüler ist es inzwischen ein bisschen wie Zähneputzen“, sagt sie. Falle dann mal ein Test positiv aus, bleibe es in aller Regel ruhig, sagt Schneider-Frey. „Ich empfinde das nicht mehr als großes Problem.“ Zumal das Leinfeldener Gymnasium „irgendwie Glück“ hat, wie die Rektorin sagt. Unter den rund 650 Schülern seien zwei bis drei Tests positiv in der Woche – oder eben auch falsch-positiv.