Auffrischungsimpfungen für jedermann sollte es rasch geben. Aber noch fehlen dafür die Rahmenbedingungen, meint unser Politikredakteur Christoph Link.

Stuttgart - Nach langer Zeit haben sich die Gesundheitsministerinnen und -minister wieder mal in Präsenz getroffen, und nach ihrer Konferenz in Lindau strahlten sie Entschlossenheit und Geschlossenheit aus. Die Auffrischungsimpfungen „für alle“ sollen die vierte Welle brechen, das war die zentrale Botschaft. Aber wie das so ist bei Beschlüssen von Fachministern bei Corona: In die Tat umsetzen müssen sie andere. Das Boostern für jedermann muss auch von der Ärzteschaft ermöglicht werden, die Länder müssen durch die Bereitstellung öffentlicher Impfmobile oder die Wiedereröffnung von Impfzentren auch die Strukturen schaffen. Denn immer noch gibt es Fälle von über 70-Jährigen im Südwesten, die von ihrem Arzt auf einen Drittimpftermin im Dezember oder 2022 vertröstet werden. Und da will man jetzt auch Jüngere schon impfen?