Stadt und Polizei bereiten sich auf die Veranstaltung auf dem alten Golfplatz vor.

Leonberg - Maximal 7500 Teilnehmer auf dem alten Golfplatz anstelle von 50 000 auf dem Leonberger Dreieck – so sieht der Kompromiss aus, den die Stadt Leonberg dem Veranstalter „Querdenken 711“ für seine Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen am Sonntag, 7. Juni, angeboten hat. „Die Versammlungsfreiheit ist ein hohes Gut. Gemäß vorhandener Rechtsprechung muss eine Ausweichfläche angeboten werden“, erklärt dazu der Pressesprecher von Leonberg, Tom Kleinfeld. Die Stadt reagiert damit auch auf Kritik am neuen Veranstaltungsort.

 

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Zum Ablauf der Demo hat die Verwaltung weitere Einzelheiten bekannt gegeben. Diese beginnt an diesem Sonntag, 7. Juni, um 15.30 Uhr. Für die Anreise der Teilnehmer wird die Stuttgarter Straße zwischen Ramtel-Kreisel und Kreisverkehr August-Lämmle-Weg von 13 Uhr an gesperrt. Dort sollen die Teilnehmer parken können. Umleitungen sind ausgeschildert. „Anlieger kommen jederzeit zu ihren Wohnungen und Häusern“, versichert Kleinfeld. Im August-Lämmle-Weg gilt am Sonntag zudem von 11.30 Uhr an ein Halteverbot. Der Platz werde für die Fahrzeuge der Einsatzkräfte gebraucht.

Busumleitung und Pendelbusse

Für die Demo wird neben dem Spielplatz eine Bühne aufgebaut. Die Beschallung erfolge aber in Richtung Stuttgart. Um 15.30 Uhr startet die Demo mit Bühnenprogramm. Redebeiträge sollen um 17.30 Uhr enden, Musik ist noch bis 18.30 Uhr erlaubt. Der anschließende Abbau soll bis 20.30 Uhr beendet sein. Solange die Demonstration läuft, müssen auch die Buslinien 92 und X60 über das Ramtel umgeleitet werden. Deshalb entfallen die Haltestellen Johannes-Kepler-Gymnasium, Törlensweg, Altstadt, Bildstöckle, Engelberg und Golfplatz.

Stattdessen stellt die Stadt Leonberg Pendelbusse zur Verfügung, die die Teilnehmer im Halbstundentakt vom Bahnhof auf den Engelberg hoch fahren und wieder zurück, inklusive Halt an der Altstadt. Dazu hat die Stadt angekündigt, 50 mobile Toilettenhäuschen für die Demo-Teilnehmer aufzustellen. Die Kosten von rund 5000 Euro dafür trägt die Stadt Leonberg. Für die anschließenden Aufräumarbeiten hingegen sei der Veranstalter zuständig.

Wie wirkt sich das Wetter aus?

Auch die Polizei bereitet sich auf die Veranstaltung vor. „Unsere Hauptaufgabe ist es, für einen störungsfreien Ablauf zu sorgen“, erklärt Peter Widenhorn, Pressesprecher im Polizeipräsidium Ludwigsburg. Dazu gehöre es auch, den Verkehr rings um das Veranstaltungsgelände zu regeln und Störungen zu vermeiden.

Ob es tatsächlich 7500 Demo-Teilnehmer werden, vermag man bei der Polizei nicht abzuschätzen. „Der Ort ist ein wenig abseits. Auch das Wetter spielt eine große Rolle“, sagt Widenhorn. Zuletzt sei die Demo auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart auch nicht mehr so stark besucht gewesen, nachdem es weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen gab. Über die Zahl der Polizisten, die eingesetzt werden, mache die Polizei im Vorfeld grundsätzlich keine Angaben.

Das Deutsche Rote Kreuz in Leonberg wird möglicherweise den Sanitätsdienst am Sonntag stellen. Darüber wurde aber erst am Donnerstagabend in der Führungsriege gesprochen. Die Freiwillige Feuerwehr von Leonberg ist dagegen außen vor. „Die Wetterlage spielt uns in die Karten. Bei Trockenheit würden wir ein Löschfahrzeug in den Bereich des Golfplatzes stellen“, erklärt der Kommandant, Wolfgang Zimmermann.