Neukonzept kann am Sonntag noch nicht umgesetzt werden.
Leonberg - Es ist dafür gedacht, das Angebot im öffentlichen Busverkehr der Stadt auszuweiten und den Verzicht auf das Auto attraktiver zu machen – das neue Konzept, das 2019 erarbeitet wurde. Von diesem Sonntag an hätte es im Stadtverkehr verbesserte Buslinien mit geänderten Strecken und insgesamt mehr Fahrtzeiten geben sollen. Doch als Folge der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Infektion muss die Einführung voraussichtlich bis Mitte Juni verschoben werden, teilt die Stadtverwaltung mit.
Am Sonntag wären die Busse das erste Mal nach dem neuen Fahrplan gefahren „Von dem stark verbesserten Angebot sollen so viele Bürger wie möglich profitieren. Aufgrund der aktuellen Lage müssen wir die Einführung voraussichtlich auf den 14. Juni verschieben“, erklärt Oberbürgermeister Martin Georg Cohn (SPD).
Bereits vor einem Jahr wurden in einem ersten Schritt die Tarifzonen im Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) grundlegend überarbeitet. Dessen Verbundgebiet umfasst die Landeshauptstadt sowie die vier Nachbarlandkreise mit rund 2,4 Millionen Einwohnern. Das Ergebnis ist, dass das Bus- beziehungsweise Bahnfahren allgemein günstiger wurde. In der Stadt Stuttgart besonders, im Umland aber nicht ganz so ausgeprägt.
Stadtticket gilt seit 1. Januar
Gemeinsam mit dem VVS wurde in Leonberg am 1. Januar dieses Jahres das „Stadtticket“ eingeführt. Für drei Euro können Nutzer den ganzen Tag bis 7 Uhr am Folgetag im Stadtgebiet mit dem Bus oder der S-Bahn unterwegs sein. Das Gruppenticket für bis zu fünf Personen gibt es für sechs Euro.
„Der optimierte Busverkehr – unter anderem mit einer gleichmäßigeren Anbindung aller Stadtteile – ist der nächste Schritt“, sagt der Rathauschef. Geplant war, dass Anfang April Quartiersbusse an den Start gehen. Im Oktober 2019 wurde unter anderem beschlossen, dass die Linie 94 (Blosenberg – Ramtel) die neue Liniennummer 640 erhält. Der Fahrplan wird im Wochenend- und Spätverkehr ausgeweitet und besser mit der parallelen Linie 92 (Leonberg – Stuttgart) abgestimmt, indem die beiden zeitversetzt und mit unterschiedlichen Wegen fahren.
Weniger Fahrgäste
Für die Erschließung des Haldengebiets, des Waldfriedhofs sowie der beiden Gewerbegebiete Hertich und Leo-West/Längenbühl werden die Quartierslinien Nummer 641 (Bahnhof – Hertich-Längenbühl), Nummer 642 (Bahnhof – Ramtel-Waldfriedhof), Nummer 643 (Bahnhof – Haldengebiet) und Ruftaxi 644 (Eltingen – Waldfriedhof) neu eingerichtet.
Angesichts der aktuellen Lage geht der VVS geht davon aus, dass weniger als ein Viertel des üblichen Fahrgastaufkommens verzeichnet wird. Daher ist auch in Leonberg seit vergangener Woche ein erweiterter Samstagsfahrplan in Kraft. Es entfallen die Linie X2 (Leonberg – Stuttgart), die Linie 631 (Leonberg – Warmbronn – Böblingen) und die Linie 652 (Leonberg – Heimsheim – Tiefenbronn – Weissach).