Corona-Hotspot Ischgl Österreichische Behörden ermitteln gegen vier Personen

Der Wintersportort Ischgl galt als Corona-Hotspot, der maßgeblich zur Verbreitung des Virus in Teilen Europas beigetragen haben soll. Nun ermittelt die österreichische Staatsanwaltschaft in diesem Fall gegen vier Beschuldigte.
Innsbruck/Ischgl - Zu den folgenschweren Ereignissen in der Corona-Krise in Ischgl ermitteln die Behörden in Österreich gegen vier Beschuldigte. Nach Prüfung von mehr als 10 000 Seiten Beweismaterial hätten sich die Ermittlungen konkretisiert, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, Hansjörg Mayr, am Mittwoch mit. „Insbesondere wird die Umsetzung von Verordnungen in Bezug auf Verkehrsbeschränkungen in Ischgl beziehungsweise die Quarantäne im Paznauntal näher geprüft.“ Die Identitäten der Beschuldigten nannten die Behörde nicht.
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Der Wintersportort Ischgl in Tirol galt im März als Corona-Hotspot, der maßgeblich zur Verbreitung des Virus in Teilen Europas beigetragen haben soll. Eine Frage ist, ob gemäß vorliegenden Erkenntnissen rechtzeitig gehandelt wurde, um die Verbreitung einzudämmen. Nachdem Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz am 13. März die Quarantäne über das Paznauntal in einer Pressekonferenz verkündete, reisten Tausende Touristen und Saisonarbeiter unter teils chaotischen Bedingungen ab, obwohl sie laut Quarantäne-Verordnung eigentlich im Tal hätten bleiben sollen.
Neben den strafrechtlichen Ermittlungen beschäftigt das Geschehen in Ischgl auch zivilrechtlich die Gerichte. Verbraucherschützer brachten vergangene Woche die ersten vier Musterklagen auf Schadenersatz im Namen von Menschen ein, die sich beim Urlaub in Ischgl oder bei der Abreise mit dem Coronavirus angesteckt haben sollen.
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