Corona-Hotspots in Baden-Württemberg „Heftiges Mittel“ - Gemeindetag verteidigt Ausgangsbeschränkungen

Am Donnerstag hat der Corona-Lenkungskreis der baden-württembergischen Landesregierung nächtliche Ausgangssperren für Hotspots beschlossen. Der Präsident des Gemeindetags verteidigt die Einschränkungen – und wäre sogar noch weiter gegangen.
Stuttgart - Der Präsident des Gemeindetags, Roger Kehle, hat die drastischen Einschränkungen in den Corona-Hotspots im Land verteidigt. Ihm sei bewusst, dass Ausgangsbeschränkungen ein heftiges Mittel seien, sagte Kehle der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.Nach schmerzlichem Überlegungen sei man im Corona-Lenkungskreis der Landesregierung aber zu dem Schluss gekommen, dass es keine andere Möglichkeit gebe. Er selbst habe sogar die Idee eines ganz harten Lockdowns zwischen Weihnachten und Heilig-Drei-Könige ins Spiel gebracht. Die Kommunen stünden nun aber hinter dem gefundenen Kompromiss. Es sei richtig, dass lange und intensiv um solche Maßnahmen gerungen werde, da es sich um große Einschnitte für die Menschen im Land handele.
Mannheim, Pforzheim und Calw über kritischem Wert
Zur Frage, ob eine nächtliche Ausgangsbeschränkung in den Hotspots viel Sinn ergebe, da derzeit sowieso nicht viele Menschen nachts unterwegs seien, sagte Kehle: „Wenn sich alle an die Maßnahmen halten würden, müssten die Zahlen schon zurückgegangen sein.“ Er appellierte erneut an die Menschen, vernünftig zu sein. Wenn man die Bevölkerung nicht überzeuge, bliebe von den Maßnahmen nur Schall und Rauch.
Mit drastischen Einschränkungen will die Landesregierung das ausufernde Infektionsgeschehen in Corona-Hotspots eindämmen. Per Erlass soll geregelt werden, dass unter anderem nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Kreisen mit mehr als 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche gelten sollen. Manche Kommunen wie Mannheim und Tuttlingen gehen mit eigenen Maßnahmen voran. Aktuell liegen Mannheim, Pforzheim und Calw über der kritischen 200er-Marke.
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