Corona-Impfstoff der Firma Curevac Tübinger Uniklinik kann sich vor Freiwilligen zu Studie kaum retten

Auf einen Impfstoff gegen das Coronavirus warten viele sehnlich - und viele Menschen wollen bei der Suche danach helfen. Die Tübinger Uniklinik erlebt einen Ansturm von Freiwilligen wie noch nie.
Tübingen - Etwa 4000 Freiwillige haben sich in der Tübinger Universitätsklinik als Probanden für die Studie zum Corona-Impfstoff der Firma Curevac gemeldet. „Wir sind in einer Luxuslage wie noch bei keiner klinischen Studie. Sonst müssen wir um Probanden ringen“, sagte Studienleiter Peter Kremsner der Deutschen Presse-Agentur.
An der Uniklinik hatte Mitte Juni eine klinische Studie begonnen, um den Impfstoff des Tübinger Biopharma-Unternehmens Curevac auf seine Verträglichkeit zu testen. Seitdem haben rund 50 Menschen das Mittel erhalten. Zuletzt impfte Kremsner täglich zwischen sechs und zehn Probanden. Laut dem Mediziner sind noch keine überraschenden Nebenwirkungen aufgetreten. „Bisher ist alles im grünen Bereich“, sagte er. Es gebe weder sensationelle noch erschreckende Befunde.
Kleine Probanden-Anzahl in erster Phase
Die zahlreichen Freiwilligen können aber nicht alle zum Zug kommen. In der ersten Phase sollen 168 Probanden geimpft werden - außer in Tübingen auch in Testzentren im belgischen Gent, in Hannover und München. Jeweils einen Monat nach der ersten Impfung bekommen die Probanden die Ausgangsdosis erneut verabreicht.
Curevac hatte im Kampf gegen das Virus nach der Mainzer Firma Biontech als zweites deutsches Unternehmen die Genehmigung für eine klinische Studie erhalten.
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