Höflesmarkt und Kelterfest sind bereits abgesagt. Die Kirbe steht auf wackligen Beinen.

Stuttgart-Feuerbach - Vieles ist wieder möglich, was vor einigen Tagen noch verboten war. Spielplätze haben geöffnet, die Wilhelma empfängt wieder Besucher. Alle Geschäfte dürfen ihre Waren anpreisen. Und auch der Schulbetrieb wurde teilweise wieder aufgenommen. Doch auch wenn die Schritte zurück in die Normalität immer größer werden: Großveranstaltungen sind weiterhin bis mindestens 31. August dieses Jahres verboten. Dazu zählen aber nicht nur das Volksfest, Messen oder Fußballspiele des VfB Stuttgart mit Publikum, sondern auch „größere Sportveranstaltungen mit Zuschauern, größere Konzerte, Festivals, Dorf-, Stadt-, Straßen- und Weinfeste sowie Schützenfeste oder Kirmes-Veranstaltungen“, wie es auf der Internetseite der Landesregierung heißt. „Unter welchen Bedingungen kleinere öffentliche oder private Veranstaltungen oder Feiern sowie Veranstaltungen ohne Festcharakter irgendwann stattfinden können, ist derzeit aufgrund der in diesem Bereich besonders hohen Infektionsgefahr noch nicht abzusehen und abhängig vom weiteren epidemiologischen Verlauf.“

 

Für den Gewerbe- und Handelsverein (GHV) in Feuerbach steht deshalb fest: Der traditionelle Höflesmarkt, der jedes Jahr mehrere Tausend Besucher ins Zentrum des Stadtbezirks lockt, kann nicht wie geplant im Juli stattfinden. Die 35. Auflage des Höflesmarktes wird aber auch nicht auf einen anderen Monat im Jahr 2020 verschoben. „Mit allergrößtem Bedauern hat der Vorstand des GHV – nach Hoffen und Bangen bis zur letzten Minute – beschlossen, den Höflesmarkt auf das kommende Jahr zu verschieben“, heißt es in einer Presseerklärung. „Wegen des anstehenden Jubiläums sollte der Höflesmarkt dieses Jahr mit besonderen Attraktionen, einem italienischen Markt, Food-Trucks und einem verkaufsoffenen Sonntag sowohl programmatisch wie auch zeitlich auf zwei Tage erweitert stattfinden.“

Auch der Wein-, Obst- und Gartenbauverein (WOGV) Feuerbach hat auf die Corona-Pandemie reagiert. „Auf unserer telefonischen Vorstands- und Beiratssitzung wurde schweren Herzens, aufgrund der Corona Maßnahmen und Einschränkungen des öffentlichen Lebens beschlossen, dass folgende Veranstaltungen 2020 nicht stattfinden werden: Das Muttertagskonzert, das Brackefest und das Kelterfest“, sagt der WOGV-Ehrenvorsitzende Helmut Wirth.

Gibt es also in diesem Jahr überhaupt noch eine Großveranstaltung in Feuerbach? Könnte sein. Denn bislang ist zum Beispiel die viertägige Kirbe im Stadtbezirk noch nicht abgesagt. „Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass ein Zeltbetrieb in gewohnter Form stattfinden wird“, sagt Marion Berger, die für den Musikverein Stadtorchester Feuerbach den Festzeltbetrieb der Kirbe organisiert. Derzeit sei die Märkte Stuttgart GmbH als Organisator der Gesamtveranstaltung noch in Gesprächen mit der Stadtverwaltung. „Wir warten jetzt einmal die Entscheidung ab und werden dann besprechen, was wir machen“, erklärt Berger. Bis spätestens Mitte Juni müssten die Schausteller und Standbetreiber des Krämermarkts aber definitiv Bescheid wissen, um planen zu können und Gewissheit zu haben, sagt Gabriella Zenetti von Märkte Stuttgart. Mehr könne sie derzeit leider auch nicht sagen.