Ministerpräsident Winfried Kretschmann zeigt leichte Coronasymptome. Sein Stellvertreter Thomas Strobl lag mit Lungenembolie im Krankenhaus. Was bedeutet das für die Regierungsgeschäfte?

Stuttgart - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Wie seine Sprecherin auf Anfrage sagte, wurde er am Montagvormittag positiv getestet. Der 73-Jährige zeige gegenwärtig leichte Erkältungssymptome.

 

Kretschmann sei nun zu Hause in Quarantäne, sagte die Sprecherin. Er führe aber die Amtsgeschäfte aus dem Homeoffice in Sigmaringen. Auch die Kabinettssitzung an diesem Dienstag wolle der Regierungschef leiten. Es sei ohnehin vorgesehen gewesen, dass der Ministerrat virtuell tagen sollte.

Berlin-Reise gestrichen

Die regelmäßige Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung am Dienstag soll aber ohne Kretschmann stattfinden. Auch eine für Donnerstag und Freitag dieser Woche geplante Reise des Ministerpräsidenten nach Berlin zur Sitzung des Bundesrats wird der Regierungssprecherin zufolge gestrichen. Kretschmann ist nach Angaben des Staatsministeriums dreimal geimpft.

Unmittelbar nach Bekanntwerden des positiven Testergebnisses wünschte Andreas Stoch, der Fraktionschef der SPD im Landtag, dem Ministerpräsidenten gute Besserung und einen milden Verlauf.

Thomas Strobl nach schwerer Erkrankung zurück aus dem Krankenhaus

Der stellvertretende Ministerpräsident Thomas Strobl (CDU) ist unterdessen wieder im Dienst. Der Innenminister musste im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion wegen einer Lungenembolie und einer Lungenentzündung im Krankenhaus behandelt werden. Wie das Innenministerium am Montag mitteilte, war der 61 Jahre alte Strobl vom 28. Februar an in Heilbronn im Krankenhaus. Seine Corona-Infektion sei am 21. Februar festgestellt worden. Seit dem Wochenende kuriere Strobl seine Erkrankung auf eigenen Wunsch weiter zu Hause aus.

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Aus dem Homeoffice gehe der Minister seinen Dienstgeschäften wieder nach und wolle an diesem Dienstag auch an der virtuellen Kabinettssitzung teilnehmen.

Das Innenministerium beruft sich auf die behandelnden Ärzte, nach deren Auskunft die Diagnosen zwar ernst seien, die Erkrankungen seien aber gut therapierbar und man dürfe mit einer umfassenden, vollständigen Genesung Strobls rechnen.

Strobl unterstreicht Bedeutung der Impfungen

Strobl lobte das Krankenhaus und dankte für zahlreiche Genesungswünsche. Er unterstrich die Bedeutung der Impfungen und betonte, „mit den Erfahrungen der vergangenen Tage bin ich umso dankbarer für die drei Corona-Impfungen, die ich erhalten habe: In dieser Situation denkt man schon auch darüber nach, wie es verlaufen würde, wenn man diese Impfungen nicht hätte“, erklärte er.