Budenzauber, Glühwein und Gedränge – so können Weihnachtsmärkte dieses Jahr nicht aussehen. Waiblingen hat ein Alternativkonzept entwickelt – wir verraten, was aus den Vorjahren bleibt und was sich ändert.

Waiblingen - Der klassische Weihnachtsmarkt mit Budenzauber und Gedränge in den Stoßzeiten ist in diesem Jahr undenkbar – weshalb so manche Kommune ihre Veranstaltung bereits abgesagt hat. Die Stadt Waiblingen setzt hingegen auf ein Alternativkonzept, das Martina Lenzen von der Wirtschaft, Tourismus und Marketing Gesellschaft (WTM) nun vorgestellt hat. Das Motto bei diesem Weihnachtsmarkt der etwas anderen Art sei „Bummel statt Rummel“, erläuterte Martina Lenzen im Wirtschafts- und Kulturausschuss – und erklärte dann, was man sich darunter vorzustellen hat.

 

Die Besucher sollen bei diesem Konzept mit genügend Abstand durch die weihnachtlich-stimmungsvoll geschmückte Innenstadt ziehen und an acht Orten sowie in der Fußgängerzone Angebote wie Hütten mit typischen Weihnachtsmarktwaren und Gastronomiestände finden. Anders als in früheren Jahren soll und darf der Marktplatz nicht die zentrale Anlaufstelle sein. „Wir haben kurz überlegt, den Marktplatz einzuzäunen, aber das würde der weihnachtlichen Stimmung widersprechen“, sagte der Oberbürgermeister Andreas Hesky.

Wochenmarkt wird nicht verlegt

Der Wochenmarkt kann also wie gewohnt auf dem Marktplatz stattfinden und muss nicht verlegt werden. Die Gastronomen am Platz wollen für eine weihnachtliche Bewirtung sorgen. Die traditionelle Bühne, auf der sich Vereine und Organisationen während des Weihnachtsmarkts sonst Tag für Tag präsentierten, wird es nicht geben. Und auch das Kasperletheater werden Besucher unter den Arkaden des Alten Rathauses vergeblich suchen. Weil Letzteres nach Lenzens Worten ein „Frequenzbringer“ ist, findet es aber trotzdem statt – und zwar in der Remise im Stadtpark Erleninsel. Diese sei ein guter Veranstaltungsort, der sich einfrieden lasse, erklärte Martina Lenzen. Statt der üblichen zwei Theateraufführungen gebe es drei pro Tag. In der Stadt wird es „Walking Acts“ geben – Künstler, Musiker und auch Artisten des Waiblinger Weihnachtszirkus zeigen, was sie können.

Gleich um die Ecke, auf dem Parkplatz am Bürgermühlenweg, soll die Kindereisenbahn aufgebaut werden. Schräg gegenüber, auf dem Zeller-Platz hinter dem Familienzentrum Karo, stehen voraussichtlich ein Kettenkarussell, wenige Weihnachtsstände und eine geringe Zahl von Gastroständen. Auch der Postplatz bietet einige wenige Weihnachtshütten und Stände mit Essen und Trinken.

Knackpunkt Schlosskeller

„Der Schlosskeller war ein Knackpunkt“, berichtete Martina Lenzen: In dem Gewölbekeller findet seit Jahren die Ausstellung „Artverwandt“ statt, bei der Kunsthandwerk, Mode und sonstiges Handgemachtes verkauft wird. Oft geht es dort eng zu, in diesem Jahr darf nur eine begrenzte Zahl von Besuchern in den Keller – aber die Ausstellung findet statt. „Wir haben uns Hilfe von einem zertifizierten Hygieneberater geholt“, erklärte Martina Lenzen, „und eine Möglichkeit zur Frischluftzufuhr gefunden.“ Eine Bar werde es keine geben, dafür eine Einbahnstraßenregelung. Im Kameralamtskeller wird, wie in den Vorjahren, eine Ausstellung mit Adventskalendern gezeigt. Da vorwiegend Familien dorthin kämen, lasse sich das mit den Abstandsvorschriften gut regeln.