In der Corona-Krise erwarten die privaten Güterbahnen Hilfe von der Bundesregierung. Sie sehen sich gegenüber der Deutschen Bahn benachteiligt.

Korrespondenten: Thomas Wüpper (wüp)

Berlin - Die Corona-Krise trifft auch die privaten Güterbahnen. Deren Interessenverband, das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE), hält ein Drei-Stufen-Programm und staatliche Hilfen im Umfang von knapp einer Milliarde Euro für nötig, um Pleiten zu verhindern und die Leistungsfähigkeit des Frachttransports auf der Schiene zu erhalten. Das geht aus einem aktuellen Brief an das Bundesverkehrsministerium (BMVI) hervor, der unserer Zeitung vorliegt. Die Situation habe sich durch die Pandemie „deutlich verschlechtert“, schreibt NEE-Vorstand Ludolf Kerkeling an die BMVI-Staatssekretäre Enak Ferlemann und Michael Güntner. Frühestens Anfang 2022 sei ein Niveau wie vor der Krise zu erwarten. Für dieses Jahr rechnen die privaten Güterbahnen demnach mit einem Umsatzeinbruch von 25 Prozent und für 2021 mit weiteren zehn Prozent.