Die Chefs der Volkswagen-Dachgesellschaft Porsche SE (PSE) trauen sich auch weniger als drei Monate vor dem Jahresende noch immer keine Prognose für das laufende Geschäftsjahr zu. Man erwarte allerdings ein positives Ergebnis.

Stuttgart - „Der weitere Verlauf der Pandemie ist nur schwer zu prognostizieren“, sagte Vorstandschef Hans Dieter Pötsch am Freitag bei einer per Videostream übertragenen digitalen Hauptversammlung der Holding in Stuttgart. Aufgrund der außergewöhnlichen Corona-Situation sei nach wie vor keine „zuverlässige und realistische Prognose“ für das Gesamtjahr möglich. Man erwarte allerdings ein positives Ergebnis.

 

Die von den Familien Porsche und Piëch kontrollierte PSE hält gut 53 Prozent der Stammaktien von Volkswagen. Zwar gibt es noch einige weitere Beteiligungen, das Geschäft hängt aber zum allergrößten Teil an der Entwicklung des VW-Konzerns, der im ersten Halbjahr gut eine Milliarde Euro Verlust eingefahren hatte. Die Verzahnung ist eng, Holding-Vorstandschef Pötsch ist beispielsweise zugleich VW-Aufsichtsratschef. Die PSE selbst hat kein operatives Geschäft.

Angesichts der Corona-Krise hatte die PSE - genau wie VW - ihren ursprünglichen Dividendenvorschlag für das Jahr 2019 gekürzt. Die Hauptversammlung nickte das nun erwartungsgemäß ab. Je Vorzugsaktie werden 2,21 Euro ausgeschüttet, für jede Stammaktie gibt es rund 2,20 Euro. Das sind je 90 Cent weniger als ursprünglich geplant. Sämtliche Stammaktien werden von den Familien Porsche und Piëch gehalten. Alle übrigen Aktionäre haben mit ihren Vorzugsaktien kein Stimmrecht, bekommen dafür im Gegenzug aber eine geringfügig höhere Dividende.