Nach einer scheinbaren Entspannung über die Osterfeiertag gehen die Infektionszahlen wieder nach oben. Ein Lichtblick: Die Impfquote bei den über 80-Jährigen scheint relativ hoch zu sein.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Rems-Murr-Kreis - Die über die Osterfeiertage vergleichsweise niedrigen Zahlen bei den registrierten Corona-Neuinfektionen im Rems-Murr-Kreis scheinen nicht die Realität widerzuspiegeln. Am Mittwoch wurde mit mehr als 200 Infizierten ein trauriger Tages-Spitzenwert erreicht – wohl auch, weil Nachmeldungen vom Vortag hinzu gekommen waren.

 

Inzidenz steigt wieder an

Doch auch die auf 100 000 Einwohner heruntergerechnete Sieben-Tages-Inzidenz deutet an, wohin die Reise zu gehen scheint. Lag der Wert am Donnerstag noch bei 123, kletterte er am Freitag auf 134, am Samstag meldete das Landratsamt 146, am Sonntag wurde die 150er-Marke überschritten, der Wert lag bei 156. Corona-Schwerpunkte sind Schorndorf mit 99 und Fellbach mit 100 Personen, die sich in Quarantäne befinden, in Waiblingen liegt die Zahl sogar bei 119 Personen.

Hoffnungen auf ein Eindämmen der Pandemie ruhen angesichts der Entwicklung natürlich auch hier auf den Impfungen. Der Rems-Murr-Kreis verzeichnet mit Stand Sonntagabend bisher 24 024 Geimpfte – nicht erfasst sind in der Statistik allerdings die Impfungen durch Hausärzte, die in dieser Woche gestartet sind.

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Der Impftruck des Kreises, in dem Immunisierungen vor Ort angeboten werden, konnte bisher nur Termine an Menschen über 80 Jahren vergeben. Weil die Impfquote in dieser Altersgruppe offenbar relativ hoch ist, sei in einigen Gemeinden die Situation entstanden, dass Termine für diese mobilen Impfungen nicht genutzt worden waren, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamts. Das solle sich jetzt ändern. Auf Initiative des Großerlacher Bürgermeisters Christoph Jäger hat sich der Kreis zusammen mit dem Gemeindetag beim Sozialministerium dafür eingesetzt, dass übrige Termine auch an Menschen von 70 Jahren an vergeben werden können – mit Erfolg.

Über 80-Jährige haben weiterhin Priorität

Gleichwohl wird betont: Menschen über 80 Jahren haben weiterhin Priorität. Möglich sei die Vergabe von Impfterminen an jüngere nur dann, wenn Impfmöglichkeiten ansonsten ungenutzt blieben. Eine Anmeldung von Menschen unter 80 Jahren werde also auch bei den zukünftigen Terminen nur dann möglich sein, wenn nach dem Aufruf an die berechtigte Personengruppe noch freie Termine blieben. Der Fokus, den man mit dem Truck anvisiere, liege zudem vor allem auf Impfberechtigten mit eingeschränkter Mobilität. Menschen über 70 Jahre, die bereits einen Impftermin haben (etwa in einem Impfzentrum), sollten diesen nach Möglichkeit auch wahrnehmen.