Alexis von Komorowski, der Hauptgeschäftsführer des baden-württembergischen Landkreistages, hat sich skeptisch zu den neuen Corona-Lockerungen geäußert. Er befürchtet mehr Verkehr zwischen Landkreisen.

Stuttgart - Der Hauptgeschäftsführer des baden-württembergischen Landkreistages, Professor Alexis von Komorowski, hat Bedenken wegen der Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz und der Bundeskanzlerin geäußert. Mit „großer Skepsis“ sehe er die Differenzierung einer Lockerung für den Einzelhandel nach Landkreisen bei einer Sieben-Tages-Inzidenz von unter 50: „Wir als Verband haben immer gesagt, wir sind für eine landesweite und spartenweise Öffnung“, sagte Komorowski unserer Zeitung. Der Landkreistag befürchte, dass nun ein „Ausweichkehr“ einsetzen werde in die Kreise mit größerer Lockerung: „Dadurch könnte das Infektionsgeschehen noch weiter angetrieben als eingedämmt werden.“

 

Hohe und niedrige Inzidenz direkt nebeneinander

Komorowski erwartet, dass das Land bei der Umsetzung der Beschlusslage in den nächsten Tagen auch die kommunalen Verbände einbezieht. In Baden-Württemberg weisen 20 der 44 Land- und Stadtkreise eine Sieben-Tagesinzidenz unter 50 auf und kämen somit für eine Lockerung des Einzelhandels in Frage. 22 Kreise haben eine Inzidenz von 50 bis 100 und zwei – der Kreis Rottweil und der Kreis Schwäbisch Hall – liegen über 100. Kreise mit hoher und niedriger Inzidenz liegen mitunter direkt nebeneinander, etwa der Kreis Rottweil (110) und der Kreis Freudenstadt (32).