Corona-Lockerungen in Baden-Württemberg Wegen unklarer Rechtslage könnten Blumenläden dicht bleiben

Die Floristen dürften sich eigentlich freuen, denn ab Montag können sie ihre Läden prinzipiell wieder aufsperren. Unklar ist aber, unter welchen Auflagen - weswegen der Branchenverband eindringlich warnt.
Stuttgart - Trotz der Öffnungserlaubnis für Gärtnereien, Gartenmärkte und Blumenläden in Baden-Württemberg von kommender Woche an sieht der Branchenverband die Gefahr, dass einige Geschäfte am Montag noch dichtbleiben könnten. Grund sei, dass die grün-schwarze Landesregierung noch immer keine aktualisierte Corona-Verordnung des Landes mit Details etwa zu Hygieneauflagen veröffentlicht habe, sagte der Geschäftsführer des Südwest-Floristenverbandes, Wolfgang Hilbich, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwochnachmittag.
Je später Rechtssicherheit bestehe, desto knapper sei die Zeit für die Betriebe, alle nötigen Vorkehrungen zu treffen - womöglich müssten Geschäfte teils sogar umgebaut werden. Die Politik habe keine zeitliche Perspektive aufgezeigt, bis wann man mit detaillierten Informationen rechnen könne. Hilbich: „Wir wissen zur Stunde nicht, was auf uns zukommt. Wir hängen komplett in der Luft.“
Er warnte, wenn die aktualisierte Corona-Verordnung erst am Freitag veröffentlicht werde, könnten die Betriebe allenfalls „noch eingeschränkt“ Vorbereitungen treffen. Wenn man gar bis zum Wochenende auf rechtssichere Vorgaben warten müsse, werde es vielen Betrieben unmöglich sein, schon am Montag aufzumachen.
Auch interessant: Unser Video zu den Virusmutationen
Die Landesregierung hatte sich am Dienstag darauf verständigt, Gärtnereien, Gartenmärkte und Blumenläden wieder zu öffnen. Der Südwesten folgt damit dem Beispiel anderer Länder wie etwa Bayern. Nach Angaben des Floristenverbands gibt es allein in Baden-Württemberg 1200 Blumenläden. Neben den Floristen dürfen auch die Friseure am 1. März wieder aufmachen.
Unsere Empfehlung für Sie

Nächtliches Ausgangsverbot in der Region Stuttgart Wie sinnvoll ist die Ausgangssperre?
Von Mittwoch an gilt in weiten Teilen der Region Stuttgart eine nächtliche Ausgangssperre. Das Sozialministerium verteidigt die Maßnahme. Allerdings gibt es auch Zweifel, wie viel die Ausgangssperre wirklich bringt.

Coronavirus in Baden-Württemberg Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf fast 144
Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Baden-Württemberg ist am Montag um 1125 auf jetzt 389.433 gestiegen. An oder mit dem Coronavirus starben 19 weitere Menschen.

Corona-Öffnungsschritte in Baden-Württemberg Diese Corona-Regeln gelten in Ihrem Kreis
Bund und Länder haben neue Corona-Regeln beschlossen. In Baden-Württemberg ist die Zahl der bestätigten Neuinfektionen in den Stadt- und Landkreisen maßgeblich. Wir zeigen, was aktuell wo gilt.

Biergärten, Theater und Zoos in der Coronakrise Minister Lucha erwägt Lockerungen für Baden-Württemberg
Der Sozialminister von Baden-Württemberg, Manfred Lucha, hat einen neuen Stufenplan. Ein Besuch im Biergarten mit Terminvergabe könnte bald erlaubt sein. Den Kurs für eine bundeseinheitliche Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes unterstützt er trotzdem.

Coronavirus in Baden-Württemberg Land beschließt Ausnahmen für vollständig Geimpfte
In Baden-Württemberg gelten für vollständig gegen Sars-Cov-2 geimpfte Personen künftig Ausnahmen. Damit folgt das Land den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts.

Coronavirus in Baden-Württemberg 24 Millionen Euro für Verdienstausfälle wegen Quarantäne bewilligt
Wer in der Corona-Pandemie in Quarantäne geschickt wird und kein Geld verdienen kann, hat Anspruch auf eine Entschädigung. Einige Millionen wurden dafür schon bewilligt. Warum es noch nicht deutlich mehr ist, liegt aus Sicht der Arbeitgeber auf der Hand.