In der Nacht wird Stuttgart zur Geisterstadt, Polizisten kontrollieren die Ausgangssperre. Am Tag bilden sich riesige Schlangen. Die Corona-Notbremse greift in Stuttgart – das erste Wochenende in Bildern.

Digital Desk: Jonas Schöll (jo)

Stuttgart - Diese Bilder sind jetzt schon historisch: Es ist Wochenende, doch Stuttgarts Straßen sind bei Nacht gespenstisch leer. Die Ausgangssperre stellt die Stadt auf den Kopf. Wo sonst das Leben tobt, in den Lokalen alle Tische besetzt sind, wo Partygänger über die Königstraße ziehen, wo Menschen sich am Schlossplatz tummeln, ist die Welt wie ausgestorben.

 

Am Tag ändert sich das Bild: In der Innenstadt bildet sich eine gefühlt nie enden wollende Schlange. Geduldig reihen sich die Menschen mit Abstand ein, um sich bei frühlingshaften Temperaturen eine Erfrischung zum Mitnehmen zu holen. Das Sommerwetter zieht die vom Lockdown geplagten Menschen in die Natur, am Bärenschlössle herrscht Hochbetrieb. Aus allen Himmelsrichtungen steuern am Sonntag Ausflügler das Schlössle mit seinen beiden markanten Bronzebären an. Ein natürlicher Treffpunkt, der in Zeiten der AHA-Regeln einiges an Disziplin erfordert.

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Corona-Notbremse in Stuttgart – das erste Wochenende in Bildern

Es war das Wochenende in der Kesselstadt, an dem zum ersten Mal die Ausgangssperre durch die Bundes-Notbremse griff. Allein in der Premieren-Nacht von Samstag auf Sonntag waren deswegen 70 Polizisten im Einsatz. Sie stoppten hunderte Autos. In einigen Fällen stellten Polizei und Ordnungsämter trotz der Ausgangssperre ab 22 Uhr Verstöße fest – und sprachen Verwarnungen aus. Nur wer einen triftigen Grund hat, hat nichts zu befürchten. Allzu viele Verstöße registrierten die Beamten nicht, es scheint also Wirkung zu zeigen, das neue Bundesgesetz zur Verschärfung der Corona-Maßnahmen.

Dieses sieht nächtliche Ausgangssperren zwischen 22 und 5 Uhr ab einer Sieben-Tages-Inzidenz von 100 vor. In diesen Nachtstunden darf man die eigene Wohnung oder das eigene Grundstück in der Regel nicht mehr verlassen. Zu den Ausnahmen gehört zum Beispiel die Fahrt zur Arbeit. Joggen und Spazierengehen bleiben bis Mitternacht erlaubt, allerdings nur alleine.

Klicken Sie sich durch: In der Bildergalerie zeigen wir Impressionen von der Geisterstadt, in die sich Stuttgart wegen der Coronapandemie verwandelt hat.