Zunehmend ältere Menschen sind von der Pandemie betroffen. Die Sterblichkeit nimmt zu – auch in Deutschland. Die Einrichtungen in Baden-Württemberg fühlen sich von den Behörden im Stich gelassen.

Stuttgart - Ein Pflegeheim in der Region Stuttgart am vergangenen Sonntag. Ein Bewohner, der vor wenigen Tagen aus dem Krankenhaus zurückverlegt wurde, hat sehr hohes Fieber. Die Heimleitung verständigt den ärztlichen Bereitschaftsdienst. Der Arzt schaut den Patienten aus drei Meter Entfernung an, erklärt, dass es sich offensichtlich um eine Infektion mit dem Coronavirus handelt – und verschwindet wieder. „Er hat keinen Abstrich genommen, keine Klinikeinweisung eingeleitet, keine Medikamente verordnet. Er hat uns einfach allein gelassen mit dem Patienten. Da ist man fassungslos“, sagt Alfons Maurer, Vorstand der Paul-Wilhelm-von-Keppler-Stiftung. Die Stiftung in Sindelfingen betreibt landesweit 23 Pflegeheime mit 1900 Plätzen.