In Frankreich gab es am Dienstag 523 Corona-Todesfälle. Angesichts der drastischen Zahlen erwägt die Regierung Medien zufolge einen zweiten Lockdown. Präsident Emmanuel Macron wird Mittwochabend eine Fernsehansprache halten.

Paris - Angesichts steigender Coronavirus-Fallzahlen und einer drohenden Überlastung des Gesundheitswesens erwägt die französische Regierung einem Medienbericht zufolge einen einmonatigen Lockdown. Dieser könne ab Mitternacht am Donnerstag greifen, berichtete der Sender BFM TV am Dienstagabend. Dabei würden jedoch weniger strenge Einschränkungen gelten als im März.

 

Zuvor hatte das Büro von Emmanuel Macron angekündigt, der Präsident werde sich am Mittwochabend in einer Fernsehansprache an das Volk wenden. Zum Inhalt wurde zunächst nichts bekannt. Allerdings wurden in der Vergangenheit bei derartigen Gelegenheiten neue Beschränkungen bekanntgeben.

Über 500 Todesfälle an einem Tag

Die französischen Behörden gaben am Dienstag 523 weitere Todesfälle bekannt - grob doppelt so viele wie am Vortag. Zum Vergleich: Das Robert-Koch Institut (RKI) hatte in der Nacht zuvor für Deutschland 42 tödliche Verläufe verzeichnet bei einer größeren Bevölkerung. Zudem wurden in Frankreich zuletzt 33.417 Neuinfektionen verzeichnet.

Abgeordnete berichteten von einem Gespräch mit Ministerpräsident Jean Castex, in dem er vor einer Überfüllung der Krankenhäuser gewarnt habe, wenn keine neuen Maßnahmen ergriffen würden. Die Situation sei besonders ernst, sagte Andre Chassaigne nach dem Treffen. „Wenn wir die Kurve nicht abflachen können, können unsere Krankenhäuser in 15 Tagen keine Patienten mehr behandeln.“