Der Handelsverband Deutschland lehnt eine erneute Verschärfung der Corona-Auflagen für den Einzelhandel ab – trotz steigenden Inzidenzzahlen. Wie wird dies begründet?

Berlin - Trotz der steigenden Inzidenzzahlen lehnt der Handelsverband Deutschland (HDE) eine erneute Verschärfung der Corona-Auflagen für den Einzelhandel ab. HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth sagte am Mittwoch bei der Eröffnung des Handelskongresses Deutschland in Berlin, angesichts der Hygienekonzepte im Handel seien weder ein neuer Lockdown für die Geschäfte noch eine 2G-Regelung, die nur noch Geimpften und Genesenen den Zugang erlaube, nötig oder sinnvoll.

 

Genth warnte, wenn 2G im Einzelhandel angeordnet werde, „dann werden wir einen Umsatz und Frequenzrückgang haben der so massiv ist, dass viele Unternehmen das mit Sicherheit im Winter, im Weihnachtsgeschäft nicht überstehen können“.

Frankreich als Vorbild

Der HDE-Geschäftsführer drängte Bund und Länder, stattdessen mehr zu tun um die Impfquote in Deutschland rasch zu erhöhen. Frankreich habe hier mit härterem Vorgehen deutlich höhere Impfquoten erreicht.

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Mit dem bisherigen Krisenmanagement der Politik zeigte sich Genth auch insgesamt nicht zufrieden. „Da würde ich mir manchmal schon wesentlich stringentere Managementqualitäten wünschen. Dass wir keinen festen Krisenstab im Kanzleramt haben mit Ländern und Bund, kann keiner verstehen.“ Hier sei die neue Bundesregierung gefordert.