Corona-Soforthilfe von StZ und StN Eine einmalige Aktion

Als im Frühjahr das öffentliche Leben runtergefahren wurde, war rasche Hilfe gefragt: Die Leser von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten sind dem gemeinsamen Aufruf gefolgt und haben stolze 765 000 Euro für die Corona-Soforthilfe gespendet.
Stuttgart - In der 50-jährigen Geschichte von „Hilfe für den Nachbarn“ gab es das noch nie: Ein Spendenaufruf im Frühjahr. Üblicherweise wendet sich der Benefizverein der Stuttgarter Zeitung kurz vor Weihnachten an die Öffentlichkeit. Aber das Coronavirus und seine Folgen gerade für die Schwächsten der Gesellschaft stellten nicht nur das Leben aller Menschen auf den Kopf: Auch bei Hilfe für den Nachbarn war alles anders, im Frühling fand gleich noch eine Spendenaktion statt.
Wenige Tage nach dem Lockdown wurde die Corona-Soforthilfe als gemeinsame Spendenaktion von „Hilfe für den Nachbarn“ und der „Aktion Weihnachten“ der Stuttgarter Nachrichten auf den Weg gebracht. Die Leserinnen und Leser der beiden Stuttgarter Zeitungen ließen die Helfer einmal mehr staunen: Binnen weniger Tage gingen 150 000 Euro ein. Die Summe, die bis zum Sommer zusammenkam, liest sich noch beeindruckender: Insgesamt 765 000 Euro wurden gespendet.
Spenden für vielfältige Bedürfnisse
Viel Gutes konnten die karitativen Organisationen, mit der „Hilfe für den Nachbarn“ seit vielen Jahren zusammenarbeitet, damit auf den Weg bringen: Zum Beispiel wurden mehr als 500 Laptops für Schülerinnen und Schüler angeschafft. Für die Kinder und Jugendlichen aus benachteiligten Familien war das die Chance, nicht ganz vom Unterricht abgehängt zu werden, konnten sie doch durch den Lockdown quasi übers Wochenende nicht mehr zur Schule gehen.
Neben vielen weiteren Projekten, wie Nähmaschinen zum Maskennähen, Corona-Carepaketen und Plexiglasscheiben für Beratungsräume war ein großes Projekt die Rettung der Schwäbischen Tafel durch die Corona-Soforthilfe – und damit eines besonders wichtigen Orts für die vielen Menschen, die auch ohne Corona in finanzieller Not sind. Wegen der Pandemie waren die Einnahmen in den vier Standorten um 50 Prozent gesunken. Mit einer Spende war der Betrieb für zwei ganze Monate gesichert worden.
Die Corona-Soforthilfe ist als eigenes Projekt zwar abgeschlossen, aber das Virus bleibt, und viele Initiativen werden im Rahmen der regulären Benefizaktion weiter unterstützt. Aber sie wird – wie das Jahr 2020 – in die Geschichte von „Hilfe für den Nachbarn“ eingehen.
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