Auch ES putzt und der Esslinger Frühling werden in diesem Jahr aus Sicherheitsgründen nicht stattfinden.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Als die Württembergische Landesbühne am Mittwochabend Friedrich Schillers Klassiker „Kabale und Liebe“ in Schwäbisch Gmünd vor 440 Besuchern gespielt hat, hat der Intendanten der WLB, Friedrich Schirmer, schon geahnt, dass es das letzte Gastspiel der WLB für viele Wochen sein könnte. Denn nachdem die Stuttgarter Staatstheater unter anderem unter Hinweis auf die beengte Foyer-Situation im Stuttgarter Schauspielhaus und in der Oper bereits seit Mittwoch sämtliche Aufführungen bis einschließlich 19. April abgesagt haben, war die Spielpause an der WLB eigentlich nur noch reine Formsache.

 

Dennoch hat es am Donnerstag bis in den frühen Abend gedauert, bis feststand, dass auch die WLB ebenfalls bis zum 19. April zumindest auf Aufführungen im Esslingen verzichten wird. Der interne Probenbetrieb soll bis auf weiteres fortgesetzt werden. Ob Gastspiele und Abstecher der Landesbühne stattfinden, liege in der Verantwortung der jeweiligen Veranstalter, heißt es in einer Erklärung der WLB. Diese müssten mit den Gesundheitsämtern vor Ort eine Regelung treffen.

Es gibt keine Alternative zur Unterbrechung

„Natürlich freut mich diese Situation überhaupt nicht“, erklärte Friedrich Schirmer in einer ersten Reaktion. „Wenn ich aber die Foyer-Situation und auch die räumliche Enge im Zuschauerraum unseres Schauspielhauses mit der im Staatstheater vergleiche, dann ist das Problem bei uns noch deutlich größer als in Stuttgart.“ Deshalb habe für ihn bei den Beratungen mit dem Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger sehr schnell festgestanden, dass es – auch im Hinblick darauf, dass vergleichsweise viele Theaterbesucher der Generation 60 plus angehören – keine Alternative zur Unterbrechung der Spielzeit in Esslingen gebe.

Dass es dennoch vergleichsweise lange gedauert hat, bis die Entscheidung feststand, ist der Tatsache geschuldet, dass das Kunstministerium, das zusammen mit der Stadt Träger der Württembergischen Landesbühne ist, zunächst vom Kreisgesundheitsamt eine Einschätzung der Situation im Esslinger Schauspielhaus gefordert hatte. Die lag erst nach 18 Uhr vor und bestätigte die Wahrnehmung von Jürgen Zieger und Friedrich Schirmer, dass an einer vorübergehenden Schließung kein Weg vorbeiführt. Diese Spielpause hat erhebliche organisatorische Folgen – für das Haus selbst, und natürlich auch für das Publikum. Über das genaue Prozedere für die Rückgabe der bereits gekauften Eintrittskarten kann man sich telefonisch oder auf der Homepage der WLB unter www.wlb-esslingen.de informieren.

Esslinger Aktionen gestoppt

Auch an anderen Stellen in Esslingen hagelt es Absagen. So hat die Stadt am Donnerstag mitgeteilt, dass die für den 28. März geplante große und traditionsreiche Stadtreinigungsaktion ES putzt in diesem Jahr nicht stattfinden wird. Auch der verkaufsoffene Sonntag und der damit verbundene zweitägige Aktionstag Esslinger Frühling, der am 25. und 26. April stattfinden sollte, sind bereits aus dem Terminkalender gestrichen. Zu der Veranstaltung, so heißt es in der Begründung der City-Initiative, werden mehr als 1000 Teilnehmer erwartet. Damit sei deren Durchführung aktuell rechtlich ausgeschlossen. Eine Verschiebung des Esslinger Frühlings in den Mai oder Juni sei aus logistischen und organisatorischen Gründen nicht möglich.