Wie lange sind strikte Auflagen für die Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben noch zumutbar? Die Ungeduld wächst. Der Weg zurück zur Normalität bleibt eine Balance zwischen unabdingbarer Vorsicht und kalkulierbaren Risiken, meint StZ-Autor Armin Käfer.
Stuttgart - Die Pandemie sei wieder beherrschbar geworden, hatte Gesundheitsminister Jens Spahn vor gut zwei Wochen erklärt. Wie schwer sich der Umgang mit ihr beherrschen lässt, erleben wir täglich. Die Rückkehr zur Normalität ist offenkundig heikler als die Anordnung des Ausnahmezustands. Die öffentliche Stimmung schwankt zwischen einer wachsenden Sehnsucht nach Lockerungen und einem schwindenden Zutrauen in die Sinnhaftigkeit des Lockdowns. Die Volksfront der Corona-Disziplin bröckelt zusehends – und zurück bleibt eine Front.