Weniger Menschen erkranken an Atemwegsinfekten und auch die Coronazahlen sinken. Eine Sublinie breitet sich aber weiter aus.

Um den Jahreswechsel war die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland verhältnismäßig hoch und lag mit neun Millionen über dem Niveau der Vorjahre zum Höhepunkt Grippewellen. Mit dem Jahresbeginn sank die Anzahl aber deutlich auf aktuell knapp 3,8 Millionen. Das geht aus dem Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor.

 

Die Atemwegserkrankungen, die im ambulanten Bereich zu Arztbesuchen führen, werden derzeit zumeist durch RSV (16 Prozent positiv getestete Proben), humanen saisonalen Coronaviren (neun Prozent) und Influenzaviren (acht Prozent) verursacht. SARS-CoV-2 macht mit vier Prozent nur einen geringen Teil davon aus.

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet auch diese Woche ein „weiteres deutliches Absinken der Fallzahlen“. Die Inzidenz ist im Vergleich zur Vorwoche um fast ein Drittel (32 Prozent) gesunken. Nur in Bayern stieg die Inzidenz bei niedrigen Werten um neun Prozent an, in allen anderen Bundesländern sank sie.

Auch bei anderen Corona-Kennzahlen lassen sich Rückgänge betrachten. So ging die Zahl der aktiven Ausbrüche in Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen zurück. Die Anzahl von infizierten Menschen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung wird laut RKI auf 200 000 bis 400 000 geschätzt. Rund 70 000 Menschen konsultierten aufgrund dessen einen Arzt. Beide Werte sind im Vergleich zur Vorwoche gesunken. Auch die Zahl von Covid-19-Patienten auf Intensivstation sei „deutlich niedriger“ gewesen als in der Woche zuvor. Laut DIVI-Intensivregister waren es mit Stand Donnerstag 827 Betroffene bundesweit.

Bei 79 Prozent der Corona-Fälle handelt es sich um die seit Mitte Juni 2022 dominierende Omikron-Linie BA.5. Der Anteil eine ihrer Sublinien, XBB.1.5, verbreitet sich in Deutschland weiterhin. Es gehe laut RKI allerdings um ein „bisher niedriges Niveau“ von gut zwei Prozent. Ihr Anteil in den Vorwochen lag bei unter einem Prozent. Die Daten dazu beziehen sich auf die vorvergangene Woche und beruhen auf einer Stichprobe.

Die in den USA stark verbreitete Variante XBB.1.5 stellt nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC für die meisten Menschen in Europa kein größeres Risiko dar, wie es vorige Woche in einer Bewertung hieß. Ein mäßiges bis hohes Risiko bestehe dagegen je nach Immunität gegen das Coronavirus für gefährdete Personen wie Ältere, Nicht-Geimpfte und Immungeschwächte.