Wie auch schon im vergangenen Jahr konnte man 2022 eine leichte Frühlingswelle bei den Coronazahlen beobachten. Diese ist jetzt wieder abgeflacht – doch das RKI mahnt weiterhin zur Vorsicht.

Die Mehrheit der Coronakennzahlen gibt gerade Grund zum Aufatmen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt in allen Altersgruppen im Vergleich zur Vorwoche stetig weiter. Die höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen unter den Bundesländern haben Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen. In den nördlichen Bundesländern liegen die Inzidenzen damit höher als im Süden Deutschlands.

 

In Baden-Württemberg hat sich die Sieben-Tage-Inzidenz beispielsweise deutlich im Vergleich zum Vormonat von 835 auf 227 verkleinert. Auch andere Kennzahlen belegen den Rückgang der aktuellen Coronawelle: Die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen ist seit einem Hochstand Mitte März stetig auf 93 belegte Betten gesunken. Zudem nehmen auch die täglichen Todesfälle weiter ab. Der R-Wert sinkt ebenfalls stetig und liegt deutlich unter 1.

Die Frühjahrswelle wiederholte sich

Im Vergleich unterscheiden sich die Coronakennzahlen in den Jahren 2021 und 2022 stark, was die Coronabeschränkungen oder die Impfimmunisierung betrifft. Gleichzeitig konnte sowohl 2021 als auch 2022 eine Coronawelle im Frühjahr beobachtet werden. Dabei sind die Zahlen sowohl dieses als auch vergangenes Jahr Mitte Mai zurückgegangen. Gründe für die erhöhten Coronazahlen könnten die vermehrten Kontakte an den Osterfeiertagen oder das Aussetzen von Coronabeschränkungen in diesem Jahr sein. Gleichzeitig ist das Abflachen der Kurve bestimmt durch die zunehmenden Temperaturen ab Mai. Die Infektionsübertragung findet nur erschwert statt, da die Menschen mehr Zeit an der frischen Luft verbringen.

Das RKI mahnt zur Vorsicht

Angesichts des rückläufigen Infektionsgeschehens bleiben die Zahlen von 234 295 Infektionen in den vergangenen sieben Tagen hoch. Das Robert-Koch-Institut mahnt zur Vorsicht. Die Impfung sei zur Bekämpfung der Pandemie immer noch essenziell. Seit dieser Woche empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) auch gesunden Kindern von fünf bis elf Jahren eine Corona-Impfung. „Man muss verstehen, dass diese Impfung und diese Impfempfehlung als Vorbereitung auf den kommenden Herbst und Winter gedacht ist“, kommentiert Reinhard Berner, externer Sachverständiger der Stiko. Insbesondere Menschen aus Risikogruppen und ab 70 Jahren sollten sich mit einer Auffrischungsimpfung vor schweren Krankheitsverläufen schützen.