Das Frauenbündnis tagt virtuell. Welche Probleme bringt Corona für Frauen?

Enzkreis - Wie viele andere Termine musste wegen Corona am vergangenen Donnerstag auch die Sitzung des Frauenbündnisses Pforzheim-Enzkreis ausfallen. Doch die zahlreichen engagierten Frauen vernetzten sich kurzerhand digital, schreiben sie in einer gemeinsamen Mitteilung. Nach einem Probelauf, den Dagmar Frank federführend organisierte, konnte die Sitzung am Donnerstag zur ursprünglich geplanten Zeit mit acht Teilnehmerinnen starten.

 

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Im Zentrum der Diskussion stand das Coronavirus. „Die Corona-Krise hat auf das Leben von Frauen in manchen Punkten einen anderen Einfluss als auf das von Männern“, sagt Kinga Golomb, die Gleichstellungsbeauftragte des Enzkreises. Wenn es beispielsweise darum geht, Kinder wegen der Schulschließungen zuhause zu betreuen, übernehmen überwiegend Frauen diese Aufgabe, vermutet Golomb. Auch Einkäufe für die Älteren würden überwiegend von Frauen gestemmt.

Der Anstieg häuslicher Gewalt durch quarantänebedingtes Zusammenleben ist ebenfalls ein Thema, das vor allem Frauen betrifft. „Die Zahlen aus China zeigen ganz deutlich, dass wir vorbereitet sein müssen“, sagt Susanne Brückner, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Pforzheim. „Die Fälle häuslicher Gewalt werden unter den aktuellen Umständen aller Voraussicht nach steigen.“

Infoflyer für Frauen

Die Frauen des Bündnisses erarbeiten daher derzeit gemeinsam mit den Gleichstellungsbeauftragten einen Informationsflyer, der Anlaufstellen, Beratungs- und Hilfemöglichkeiten für Betroffene auflistet und der in Supermärkten, Bäckereien, Metzgereien und Apotheken in Pforzheim und im Enzkreis verteilt wird, um die Informationen möglichst breit zu streuen und auch das nahe Umfeld von Betroffenen zu sensibilisieren.