Berufseinsteiger, geringfügig Beschäftigte und Langzeitarbeitslose seien besonders schwer von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie betroffen, warnt der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg.

Stuttgart - Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg warnt vor einer Verschärfung der Armut nach der Corona-Pandemie. Laut Statistischem Landesamt sei fast jeder sechste Baden-Württemberger armutsgefährdet, teilte der Verband am Montag in Stuttgart zum Auftakt der landesweiten Aktionswoche „Armut bedroht Alle“ mit. Besonders betroffen seien geringfügig Beschäftigte sowie junge Menschen, die coronabedingt nicht den Einstieg ins Berufsleben finden. Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen nehme massiv zu.

 

Durch Corona zeigten sich „jahrelang verdrängte Probleme, von der Wohnraumversorgung einkommensschwacher Haushalte bis hin zur Bildungsungerechtigkeit“, sagte Deborah Castello von der Stabsstelle Grundsatzfragen und Lobbyarbeit beim Paritätischen. Auf Bundesebene nötig seien eine bedarfsgerechte Anhebung der Regelsätze in Hartz IV, der Altersgrundsicherung, ein sozialer Arbeitsmarkt für alle, die Einführung einer Kindergrundsicherung sowie Reformen von Arbeitslosen- und Rentenversicherung.

Der Verband begrüßte das Vorhaben der Landesregierung, eine Enquete-Kommission zur Abmilderung der Corona-Folgen insbesondere für Kinder, Jugendliche und Familien einzurichten. Dabei sei aber eine Beteiligung der Wohlfahrtsverbände nötig, so der Paritätische weiter.