Einige Stadtbahn- und Buslinien fallen ganz aus, die Nachtbusse bleiben im Depot – nun haben auch die Stuttgarter Straßenbahnen auf die sinkende Nachfrage durch die Corona-Krise reagiert.

Stuttgart - Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs müssen sich von Dienstag, 24. März, an auf neue Fahrpläne wegen der Corona-Krise einstellen. Die S-Bahn fährt auf allen Linien nur noch im 30-Minuten-Takt, allerdings mit Langzügen. Auch die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) lassen Stadtbahnen und Busse nach einem Sonderfahrplan verkehren. Er basiert, wie von unserer Zeitung bereits berichtet, für die Stadtbahn auf dem Sonntagsfahrplan. Die SSB-Busse verkehren montags bis samstags nach dem Samstagsfahrplan, sonntags nach dem bekannten Sonntagsfahrplan. Dadurch werden Takte ausgedünnt und Linien ganz eingestellt.

 

Was bedeutet das für die Stadtbahnen?

Die Linien U 8 (Ostfildern–Vaihingen), U 16 (Fellbach–Giebel) und U 19 (Neckarpark–Wilhelmsplatz Bad Cannstatt) verkehren nicht, die U 34 (Vogelsang–Südheimer Platz) fährt nur zwischen 8 und 22 Uhr. Auf den Linien U 15 und U 29 entfällt die Verlängerung während der Hauptverkehrszeit. Die U 15 fährt also ganztägig von Stammheim nur bis zur Haltestelle Ruhbank und nicht bis Heumaden, die U 29 verkehrt nur im Frühverkehr zwischen Hauptbahnhof und Botnang, sie endet sonst an der Haltestelle Vogelsang. Fahrgäste müssen auf den gestrichenen Abschnitten andere Linien nutzen.

Was ist mit dem Takt?

Die Stadtbahnlinien verkehren während der Gültigkeit des Sonderfahrplans mit 40-Meter-Zügen. Nur auf den Linien U 6 (Fasanenhof–Gerlingen) , U 7 (Ostfildern–Mönchfeld) und U 12 (Remseck–Dürrlewang) werden 80-Meter-Züge eingesetzt. Zwischen 6 und 8 Uhr morgens fahren die Stadtbahnen im 30-Minuten-Takt, zwischen 8 und 11 Uhr im 15-Minuten-Takt, zwischen 11 und 17.30 Uhr im Zehn-Minuten-Takt und danach wieder von 17.30 bis 0 Uhr im 15-Minuten-Takt.

Welche Busse fallen aus?

Beim Busverkehr findet kein Betrieb auf den Linien 50 (Westbahnhof–Killesberg), 71 (Hoffeld–Schönberg) und 80 (Bahnhof Vaihingen–Industriestraße) statt. Auch die Schnellbuslinien X 1 (Wilhelmsplatz Bad Cannstatt–Innenstadt), X 2 (Rotebühlplatz–Leonberg) und X 7 (Degerloch–Harthausen) verkehren nicht. Sommerrain wird nicht von der Linie 54 bedient, aber von der Linie 58. Die Linie 72 in Möhringen bedient nicht den Rübezahlweg, und die Linie 91 endet ganztägig am Forsthaus. „Das Angebot ist gegenüber dem normalen Fahrplan reduziert, eine Bedienung der Stadtbezirke ist aber gewährleistet“, sagt eine SSB-Sprecherin

Was meinen die SSB-Verantwortlichen?

Die Umstellung falle den SSB nicht leicht. „Aufgrund der aktuellen Gesundheitslage und der deutlich reduzierten Fahrgastnachfrage war dieser Schritt aber notwendig“, so die SSB-Sprecherin. Der Personennahverkehr solle möglichst lange aufrecht erhalten werden, damit Beschäftigte in Krankenhäusern, bei der Polizei, im Lebensmittelhandel und in weiteren lebenswichtigen Branchen zu ihrem Arbeitsplatz kommen. Da die Nutzung stark zurückgegangen sei, könnten die Fahrgäste in Stadtbahnen und Bussen auch beim reduzierten Angebot Distanz wahren.

Was ist mit dem Personal?

Der Krankenstand sei momentan nur leicht erhöht, so die SSB-Sprecherin. Mit dem Sonderfahrplan wollen die SSB aber ihr Personal schützen, dem dient auch, dass in Bussen die Vordertür zubleibt und keine Fahrkarten verkauft werden.

Was ist mit weiteren SSB-Angeboten?

Die Nachtbusse entfallen. Der Rufdienst SSB Flex bedient weiter das Stadtgebiet täglich sonntags bis donnerstags von 18 bis 2 Uhr, freitags und samstags von 18 bis 4 Uhr. Von Dienstag, 24. März, an ist nur noch das Kundenzentrum Charlottenplatz geöffnet. Die Fundstelle schließt für den Publikumsverkehr und ist unter www.ssb-ag.de erreichbar.