Es war angekündigt und wird nun umgesetzt: Der Testrhythmus hat sich seit dem 27. September geändert. Doch warum erst jetzt und nicht gleich zum Schulbeginn? Das Kultusministerium erklärt, warum die Verzögerung notwendig war.

Stuttgart - Seit Montag, 27. September, müssen sich die Schülerinnen und Schüler dreimal in der Woche auf das Coronavirus testen. Es sei denn, die Schule nutzt einen PCR-Pool-Test, dann reichen zwei Mal. Doch warum ist das eigentlich so? Schließlich hat sich im Vergleich zu den ersten beiden Schulwochen nichts geändert – und da wurde eben auch nur nur zwei Mal in der Woche getestet.

 

Maskenpflicht gilt weiterhin

Ursprünglich sollte die Maskenpflicht ja nur in den ersten beiden Schulwochen gelten, eben weil man befürchtete, dass Reiserückkehrer das Coronavirus in der Schule unerkannt weitertragen. Doch dieser Plan ist Geschichte. In Baden-Württemberg gilt auch weiterhin die Maskenpflicht in den Schulgebäuden. Bis wann, ist derzeit offen. Ausnahmen sind unter anderem der Sportunterricht und der Pausenhof. Mit der Maskenpflicht will das Kultusministerium sicher stellen, dass weiterhin nicht die ganz Klasse in Quarantäne muss, wenn ein Schüler ein positives Testergebnis hat. In der Regel muss dann niemand außer dem Betroffenen in Quarantäne, die Schüler müssen sich nur fünf Tage hintereinander täglich testen. Es sei, sie sind genesen oder geimpft. Dann ist das freiwillig.

Ungeimpfte Lehrer müssen sich testen lassen

Doch warum der dritte Test? „Das bietet eine höhere Sicherheit“, sagt Benedikt Reinhard, Pressereferent im Kultusministerium. Gleichwohl erklärt dies nicht, warum die Maßnahme erst in der dritten Schulwoche greift und davor nicht. „Das ließ sich organisatorisch nicht so einfach umsetzen“, ergänzt der Pressesprecher. Zumal es ja seit Schuljahresbeginn verpflichtend ist, dass sich Lehrerinnen und Lehrer, die nicht geimpft oder genesen sind, täglich testen müssen. Wenn man davon ausgehe, dass 80 bis 90 Prozent der 130 000 Lehrkräfte in Baden-Württemberg eine Impfung erhalten haben, brauche man 15 000 bis 20 000 Tests täglich. Das lasse sich noch stemmen.

Eine Frage der Logistik

„Bei den Schülern ist das eine andere Dimension“, sagt Reinhard. In Zahlen heißt das: Pro Testtag werden dafür in Baden-Württemberg eine Million Tests benötigt. Statt zwei sind es nun drei Millionen Tests pro Woche. Daher sei man auch um einen Vorlauf gebeten worden. Die Testlogistik übernehme das Sozialministerium. Dass Tests fehlten, sei seit Schuljahresbeginn nicht berichtet worden, ergänzt der Pressesprecher. Und wann kommt die nächste Änderung? „Aktuell ist nichts spruchreif“, heißt es im Kultusministerium. Doch das kann sich schnell ändern. Das nächste Ziel sind die Herbstferien. Bis dahin sollen die regelmäßigen Tests fortgeführt werden.