Das Land hat am Freitag eine Testpflicht für Kitas verfügt. Die Stadt Stuttgart hält zudem eine tägliche Kontrolle für geboten, zumindest in den nächsten Tagen. Die nötigen Testkits sollen demnächst an die Kitas ausgeliefert werden.

Stuttgart - Am Freitag hat Baden-Württemberg die Ausweitung der Testpflicht auf alle Kindertagesstätten und Kinderpflegestellen verkündet. Demnach müssen die Kinder von nächster Woche an drei Mal pro Woche per Schnelltest oder zwei Mal per PCR-Test auf Corona getestet werden. Die Einrichtungen haben zu entscheiden, ob die Tests dort gemacht werden oder den Eltern die Testkits nach Hause mitgegeben werden.

 

Sicherheit im Focus

„Wir begrüßen die Vorgaben“, ließ Stuttgarts Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, Isabel Fezer, schon vor der Veröffentlichung der Verordnung wissen. Sie baut aber eine zusätzliche Sicherheit ein: Sie bittet die Eltern, ihre Kinder in der ersten Kita-Woche nach den Ferien täglich zu testen, analog zu den Schulen, wo für nicht geboosterte Schüler in der ersten Woche nach den Ferien tägliche Schnelltests angeordnet worden sind. „Durch zusätzliche Testungen auch an Kitas wollen wir Kindern, Eltern und dem Personal Sicherheit geben. Wir werden die Einrichtungen noch in den kommenden Tagen mit weiteren Testkits versorgen“, sichert Bürgermeisterin Isabel Fezer (FDP) zu. Mit der Ausweitung der bestehenden Testpflicht reagiere man „auf die starke Ausbreitung der Omikron-Variante“, heißt es. Bis zum Jahresende sind in der Landeshauptstadt 727 Fälle einer Infektion mit der Omikron-Variante nachgewiesen worden, 462 davon sind derzeit aktiv. Innerhalb von nur vier Wochen war damit fast ein Viertel der positiv Getesteten mit Omikron infiziert. Für die erste Woche dieses Jahres liegen keine gesicherten Zahlen vor, denn das Gesundheitsamt rechnet mit Nachmeldungen.

462 aktive Omikron-Infekte

Der Leiter des Gesundheitsamts, Stefan Ehehalt, rät: „Vor dem Besuch der Kita nach der Weihnachtspause sollten alle Kinder getestet werden – entweder mit den noch zu Hause vorrätigen Testkits oder bei einer der Teststationen im gesamten Stadtgebiet.“

Vorgeschrieben war per städtischer Allgemeinverfügung bisher nur zweimal wöchentlich ein Test für alle Kinder ab Vollendung des dritten Lebensjahres, wenn sie an der Betreuung teilnehmen wollten.

Hohe Inzidenzen bei Sechs- bis Neunjährigen

Insgesamt meldet das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg 60 334 bestätigte Coronafälle in Stuttgart seit Anfang März 2020. 1604 Personen haben sich innerhalb der letzten sieben Tage neu infiziert, die 7-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100 000 Einwohnern) liegt in der Stadt bei 254,5. Seinen Höhepunkt hatte dieser Wert am 12. Dezember mit 539,7. Danach sank der Wert kontinuierlich, ist aber nach Weihnachten und Silvester wieder angestiegen.

Den höchsten Anteil an neu Erkrankten der Vorwoche haben Sechs- bis Neunjährige mit einer 7-Tage-Inzidenz von 423,6 gehabt, dicht gefolgt von den Zehn- bis 19-Jährigen (417,7). Bei Drei- bis Fünfjährigen liegt der Wert bei 241,4, bei Jüngeren bei 165,3.

Bei Erwachsenen sind insbesondere die 20- bis 39-Jährigen betroffen (404,9), die 40- bis 59-Jährige weisen eine 7-Tage-Inzidenz von 270,9 auf, die 60- bis 79-Jährigen (122,1) und die infizierten 80-Jährigen und Älteren (102) liegen deutlich darunter. In Stuttgart sind bisher 592 Personen mit oder an Corona verstorben.

Weitere Informationen unter: https://coronavirus.stuttgart.de/