Viele Menschen hatten auf Lockerungen der strengen Kontaktbeschränkungen gehofft. Doch die bisherigen Errungenschaften im Kampf gegen das neuartige Coronavirus sind zerbrechlich. Warum das so ist und welche Rolle dabei die Reproduktionszahl spielt, sehen Sie im Video.

Stuttgart - Es wird Monate dauern, bis wieder Normalität einkehrt – das hat der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) deutlich gemacht. Die strengen Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus gelten weiter, erst einmal bis Anfang Mai. Deutschland habe einen nur „zerbrechlichen Zwischenerfolg“ im Kampf gegen die Pandemie erreicht, sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel.

 

Lockerung birgt Risiken

Doch warum zeigt sich die Politik so zögerlich? Wie riskant ist es, die strengen Corona-Maßnahmen zu lockern? Und gibt es keine Alternativen – zum Beispiel den Schutz beziehungsweise die Isolation von Risikogruppen?

Das Problem ist: Schon kleine Veränderungen der sogenannten Reproduktionszahl könnten große Folgen für das Gesundheitssystem haben. Was genau das bedeutet, erklärt Wissen-Redakteurin Hanna Spanhel im Video. Darin geht es auch darum, was mit der Idee der Isolation von Risikogruppen ist oder mit jener einer Herdenimmunität.

Der Alltag ist noch weit entfernt

Aktuell hat sich die Zahl der Ansteckungen mit dem neuartigen Virus Sars-CoV-2 nach Angaben des Robert Koch-Instituts insgesamt auf einem hohen Niveau eingependelt. Dabei gibt es deutliche regionale Unterschiede. Wichtig ist nun nach Aussagen der Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten, die Auswirkungen der Beschlüsse abzuwarten. Und die werden erst in zwei bis drei Wochen zu sehen sein. Ende April soll dann gegebenenfalls neu justiert werden. Ab dem vierten Mai soll – Stand jetzt – etwa der Schulbetrieb allmählich wieder aufgenommen werden.

Für die weitere Entwicklung ist Merkel zufolge ein Punkt entscheidend: „Wenn wir jetzt mehr öffentliches Leben zulassen, in kleinen Schritten, dann ist es ganz wichtig, dass wir noch besser die Infektionsketten verfolgen können.“