Die Lufthansa-Gruppe hat vor Tagen schon einen Abbau ihrer gesamten Kapazitäten um 50 Prozent angekündigt. Die Tochter Eurowings plant nun eine Reduzierung um durchschnittlich 25 Prozent. Das wirkt sich auch auf dem Manfred-Rommel-Flughafen aus.

Stuttgart - Wie sehr wird der Flugbetrieb in Stuttgart in den nächsten Wochen wegen der Coronavirus-Pandemie eingeschränkt? Die Antwort darauf hängt sehr stark von der Fluggesellschaft Eurowings ab, die am Manfred-Rommel-Flughafen in Stuttgart die Nummer 1 ist und bisher für rund 40 Prozent des Passagieraufkommens von zuletzt jährlich 12,7 Millionen Personen gut ist. Inzwischen schält sich heraus, dass Eurowings die Zahl der Flüge in den kommenden Wochen um durchschnittlich 25 Prozent senken will, was den gesamten Flugplan angeht, nicht nur das Angebot in Stuttgart. Das sagte Eurowings-Sprecher Florian Gränzdörffer unserer Zeitung.

 

Die Verringerung wäre damit geringer als in der Lufthansa-Gruppe, zu der neben der Muttergesellschaft Lufthansa und Eurowings auch die Austrian Airlines und Swiss gehören. Für die ganze Gruppe war schon ein vorübergehender Abbau der Kapazitäten um bis zu 50 Prozent in den nächsten Wochen angekündigt worden. An diesem Donnerstag reagierte die Lufthansa dann auf den neuen Einreisestopp der USA gegenüber Europäern. Man werde weiterhin Ziele in den Vereinigten Staaten anfliegen, erklärte Lufthansa. Flüge nach Chicago, Newark (New York) und in die Hauptstadt Washington D.C. solle es weiterhin ab Frankfurt, Zürich, Wien und Brüssel geben. Von dort komme man mit der Partner-Airline United Airlines zu anderen Orten innerhalb der USA weiter. Alle anderen US-Flüge der Lufthansa würden eingestellt. Ein Sonderflugplan für die USA werde zeitnah erstellt.

Nicht nur die Nachfrage für Flüge nach Norditalien bricht ein

Bei den Anpassungen des Eurowings-Flugplans gehe es in erster Linie um geringere Frequenzen auf bestimmten Strecken, etwa um fünf statt bisher acht tägliche Verbindungen zwischen Stuttgart und Hamburg, sagte Eurowings-Sprecher Gränzdörffer. Auf Verbindungen nach Norditalien, das wie ganz Italien zum Sperrgebiet erklärt wurde und in Deutschland als Risikogebiet eingestuft ist, könne es auch zu Streichungen von 80 Prozent der Flüge oder mehr kommen. Auf anderen Strecken werde es möglicherweise gar keine Streichungen geben, ganz besonders, wenn diese Ziele nur einmal pro Woche im Flugplan seien und sie erreichbar bleiben sollten. Mit umfangreichen Kulanzregelungen wolle man ermöglichen, dass unter den ungewöhnlichen Umständen in diesen Tagen die Reisepläne flexibel verändert werden könnten.

Dass nicht nur Verbindungen in Risikogebiete abgebaut werden, hat einen einfachen Grund: Eine Zurückhaltung bei Buchungen sei auf nahezu allen Strecken spürbar, so Gränzdörffer. Das erklärt man sich vor allem mit restriktiveren Reiserichtlinien in Unternehmen und Organisationen.

Lauda kündigte den Abzug einer Maschine aus Stuttgart an

Neben Eurowings hat in Stuttgart auch schon die Fluggesellschaft Lauda reagiert. Sie kündigte schon vor Tagen an, von Mitte März bis April nur noch zwei statt bisher drei Flugzeuge in Stuttgart zu stationieren. Bei anderen Airlines in Stuttgart gibt es nachfragebedingte Anpassungen auf einzelnen Strecken. Die britische Günstigfluggesellschaft Easyjet meldete schon Ende Februar, man werde manche Flüge streichen und weitere Anpassungen erwägen.

Die Stuttgarter Flughafengesellschaft erwartet, dass im März die Zahl der Flüge von und nach Echterdingen um mehr als zehn Prozent zurückgehen wird.