Bereits einen Tagen früher als im Rest des Landes werden die Schulen und Kindertagesstätten in Oberriexingen die Türen schließen. In dem kleinen Ort gibt es bereits zwei bestätigte Coronavirus-Fälle.

Region: Verena Mayer (ena)

Oberriexingen - Die kleinste Stadt im Landkreis Ludwigsburg hält sich nicht an die Anordnung des Kultusministeriums, sondern öffnet ihre Grundschule sowie ihre beiden Kitas schon von diesem Montag an nicht mehr.

 

Im Rest des Landes bleiben Bildungseinrichtungen erst von diesem Dienstag an bis voraussichtlich zum 19. April geschlossen. Doch weil es in Oberriexingen, das nur 3300 Einwohner zählt, inzwischen zwei bestätigte Corona-Fälle gibt, hat sich das Krisenteam um den Bürgermeister Frank Wittendorfer (parteilos) am vergangenen Samstag zu diesem Vorgehen entschlossen.

Keine Notfallbetreuung

„In so einem kleinen Ort ist es sinnvoll, alle Maßnahmen zu ergreifen“, sagte Wittendorfer, der zugleich betont, dass es sich um reine Vorsichtsmaßnahmen handele. Zudem gebe es in Oberriexingen einige Verdachtsfälle, bis zu deren Testtermin allerdings noch geraume Zeit vergehe. Ebenfalls aus Gründen der Vorsicht gibt es zunächst keine Notfall-Betreuungsgruppen. Auch das Rathaus wird abgeschottet: Bürger dürfen es nur noch betreten, wenn sie einen Termin ausgemacht haben und gesund sind. Allerdings bittet der Bürgermeister darum, nur dann zu kommen, wenn es unumgänglich ist. Die Stadtverwaltung benötige alle Ressourcen, um die Situation koordinieren zu können.

Insgesamt waren dem Ludwigsburger Landratsamt am Freitagabend 39 Corona-Patienten gemeldet. Vier davon werden zurzeit stationär behandelt. Die Altersspanne der Patienten liegt laut der Behörde zwischen 16 und 75 Jahren.