Die Corona-Inzidenz im Rems-Murr-Kreis liegt zum dritten Mal in Folge über dem kritischen Wert 50. Von Montag an gelten nun wieder mehr Einschränkungen.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Rems-Murr-Kreis - Nun ist es fast amtlich: Der Rems-Murr-Kreis hat zum dritten Mal hintereinander die kritische Corona-Marke gerissen. Die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz lag am Donnerstag bei 57. Nachdem der Wert, der die Zahl der Neuinfektionen hochgerechnet auf 100 000 Einwohner angibt, am Mittwoch exakt gleich und am Tag zuvor bei 50 lag, müssen nun wieder neue (alte) Beschränkungen angeordnet werden.

 

Zwei Tage Zeit für die Umsetzung

Im Krisenstab des Landratsamtes wurde am Nachmittag das weitere Vorgehen beschlossen. Demnach soll der neue Sachstand am Freitag per amtlicher Bekanntmachung verkündet werden. Danach bleiben zwei Werktage Zeit für die Umsetzung der Maßnahmen.

Von Montag an wird daher gelten: Der Einzelhandel darf zwar weiterhin öffnen – aber nur noch, wenn „nach vorheriger Vereinbarung Einzeltermine vergeben“ und die Daten der Kundschaft für die Kontaktnachverfolgung dokumentiert werden. Dasselbe gilt für Museen, Galerien, Zoos und Gedenkstätten: Eine Öffnung ist nur nach Terminvereinbarung und mit Dokumentation erlaubt. Weitere Einschränkungen gelten für den Betrieb von Sportanlagen und Sportstätten im Freien. Waren hier bisher Gruppen von maximal zehn Personen zulässig, so ist das nun nicht mehr gestattet – auch dann nicht, wenn die Sportart kontaktarm ausgeübt wird. Gemeinsam Sport treiben dürfen nur noch Angehörige des eigenen Haushalts oder Angehörige des eigenen und eines weiteren Haushalts mit insgesamt nicht mehr als fünf Personen. Kinder der jeweiligen Haushalte bis einschließlich 14 Jahren zählen dabei nicht mit. Allerdings können Kinder bis einschließlich 14 Jahren Freizeit- und Amateursport im Freien in Gruppen von maximal 20 Kindern ausüben – solange die Inzidenz unter 100 bleibt.

Krisenstab sieht keinen Spielraum

Die Zahlen hätten leider bestätigt, dass sich der Rems-Murr-Kreis nicht dauerhaft gegen einen landesweiten Trend behaupten könne, lässt sich der Landrat Richard Sigel in einer Mitteilung zitieren. Angesichts der nur langsam steigenden Infektionszahlen habe man sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. „Erneute Beschränkungen tun weh, denn unser Einzelhandel, aber auch die Musikschulen und Vereine, haben die Öffnungen so verantwortungsvoll umgesetzt, und uns allen hat etwas mehr Normalität gutgetan“, sagt Sigel. Der Krisenstab habe aber keinen begründbaren Spielraum für Ausnahmeregelungen gesehen.

Andernorts in der Region Stuttgart ist nicht mehr die 50er-, sondern die 100er-Marke das Thema. In den Landkreisen Esslingen und Göppingen wurde dieser Inzidenzwert bereits überschritten. Landesweit sind lediglich vier Stadt- und Landkreise noch im Bereich unter 50. Insgesamt meldete das Landesgesundheitsamt am Abend für Baden-Württemberg 1999 neue bestätigte Infektionsfälle. Die Zahl der Verstorbenen stieg um 32 auf 8509. Auch im Rems-Murr-Kreis ist ein neuer Todesfall zu beklagen.