Weil die Coronazahlen im Kreis Biberach immer weiter steigen, zieht das Land nun die Reißleine. In der Region mit der landesweit höchsten Inzidenz stehen harte Einschnitte an – vor allem für Ungeimpfte.

Biberach - In keiner Region ist die Corona-Inzidenz höher, nun zieht das Land die Reißleine: Im Kreis Biberach ist aufgrund des hohen Infektionsgeschehens die Alarmstufe ausgerufen worden. Dazu hat das Gesundheitsministerium den Landkreis angewiesen, wie eine Sprecherin des Landratsamts Biberach am Freitag bekanntgab. Damit gilt dort ab diesem Samstag weitgehend die 2G-Regelung mit zahlreichen Zugangsbeschränkungen für Ungeimpfte. Die Maßnahmen sollen bis zum 24. November befristet werden, hieß es.

 

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Sollte sich das Infektionsgeschehen im Landkreis dadurch nicht stabilisieren, stellte das Landratsamt weitere Schritte, wie etwa Ausgangsbeschränkungen für nicht geimpfte Menschen, in Aussicht. Man wolle insbesondere die Kliniken und das Gesundheitssystem vor einer Überlastung schützen, teilte Landrat Heiko Schmid (Freie Wähler) mit. Außerdem gehe es um den Schutz der vulnerablen Gruppen. Angesichts der Infektionslage sei es aus seiner Sicht nun wichtig und richtig, dass weitere Regelungen in Kraft treten, so Schmid. „Wir spüren durch besorgte Rückmeldungen aus der Bevölkerung, dass Handlungsbedarf besteht.“

Mit der Alarmstufe erhalten nur noch Geimpfte und Genesene (2G) Zutritt zu Kinos, Weihnachtsmärkten und Diskotheken. Restaurants und Cafés dürfen Ungeimpfte nur noch im Freien und mit einem negativen PCR-Test besuchen. Zudem gilt eine Kontaktbeschränkung auf einen Haushalt und eine weitere Person. Geimpfte und Genesene sowie Menschen bis 17 Jahre sind ausgenommen. In den Schulen kehrt die Maskenpflicht im Unterricht zurück.

Sieben-Tage-Inzidenz von 651,2

Der Kreis Biberach wies mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 651,2 (Stand: Donnerstag, 16.00 Uhr) wiederholt das landesweit höchste Infektionsgeschehen in Bezug zur Einwohnerzahl auf. Damit lag das Infektionsaufkommen in der Region fast doppelt so hoch wie im landesweiten Schnitt von zuletzt 332,3.

Um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, hat die Landesregierung strengere Maßnahmen mit der sogenannten Warn- und Alarmstufe festgelegt. Sollte die Zahl der Intensivpatienten mit einer Covid-19-Erkrankung in den Kliniken in Baden-Württemberg an zwei Werktagen in Folge den Wert von 390 überschreiten, würden mit der Alarmstufe landesweit dieselben Regeln in Kraft treten wie nun im Kreis Biberach.